Landkreis Erding:Kommunen nehmen Tariferhöhung gelassen auf

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Im Landratsamt Erding sind 486 Personen im öffentlichen Dienst beschäftigt, davon 15 Auszubildende. (Foto: Renate Schmidt)

Die Lohnsteigerung für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst wurde größtenteils schon in den Haushalten für 2023 eingeplant.

Von Gerhard Wilhelm, Erding

Mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte bekommen durch den neuen Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst in den Kommunen deutlich mehr Geld. Die Erhöhung setzt sich aus einem Inflationsausgleich, einem höheren Sockelbetrag und einer Tariferhöhung zusammen. Vieles wird aber erst im nächsten Jahr wirksam, die Kommunen werden erst dann finanziell belasten. Im ersten Schritt erhalten alle Beschäftigen insgesamt 3000 Euro Inflationsausgleich. 1240 Euro werden im Juni 2023 gezahlt. Bei den Kommunen im Landkreis haben die Zahlungen für 2023 deshalb keine große Beunruhigung ausgelöst. Sie hatten die Erhöhung schon in den laufenden Haushalten eingeplant, teilweise sogar mehr Geld.

Im Landratsamt Erding ist man entspannt. Die Zahlungen für 2023 ergeben prozentual eine Lohnsteigerung von 4,54 Prozent, wie Pressesprecherin Claudia Fiebrandt-Kirmeyer mitteilt. Konkret bedeutet dies für den Landkreis einen Gesamtbetrag von rund einer Million Euro für dieses Jahr. Eingeplant habe man im Haushalt 2023 aber sogar eine Steigerung von fünf Prozent und damit 1,2 Millionen Euro Lohnsteigerung. "Wir sind daher für 2023 voll im Plan", teilt Fiebrandt-Kirmeyer mit. Im Landratsamt sind 486 Personen im öffentlichen Dienst beschäftigt, davon 15 Auszubildende.

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Auch in Taufkirchen reagiert man gelassen auf den Tarifabschluss im öffentlichen Dienst: "Wir haben wegen des Tarifabschlusses keine große Lücke im Haushalt. Wir haben in 2023 und den Folgejahren mit einer Erhöhung gerechnet, die sich in etwa auf dem Niveau des Abschlusses bewegt", sagt Kämmerer Fritz Krieg. Nach den bisher vorliegenden Informationen, da der neue Tarifvertrag noch nicht unterzeichnet sei, beziffere sich die aktuelle Tariferhöhung für 2023 in Taufkirchen auf rund 190 000 Euro. Besondere Sparmaßnahmen als Ausgleich für die höheren Lohnkosten seien deshalb nicht getroffen worden. Die Gemeinde Taufkirchen hat rund 120 Angestellte, wovon jedoch rund 75 Personen in Teilzeit arbeiten, wie der Kämmerer mitteilt.

Über die Folgen debattiere der Stadtrat in seinen jährlichen Haushaltsberatungen

Auch bei der Stadt Erding ist die Lage entspannt. "Die städtischen Haushalte für die Jahre 2022 und 2023 sahen Tarifsteigerungen von jeweils 2,5 Prozent vor. Erste Einschätzungen des Personalamts gehen davon aus, dass der aktuelle Haushalt den Tarifabschluss abdeckt", sagt Pressesprecher Christian Wanninger. Da die Vereinbarung im Abschluss des neuen Tarifvertrags des öffentlichen Dienstes jedoch sehr komplex sei, liefen noch die aktuellen Berechnungen in der Kämmerei, wie sich der Abschluss exakt auf den Haushalt für 2024 auswirkt. Über die Folgen debattiere der Stadtrat in seinen jährlichen Haushaltsberatungen.

Im Haushalt 2023 der Stadt Dorfen war bereits eine allgemeine Personalkostenerhöhung, unter anderem für die Tariferhöhung, Altersteilzeitmodelle oder Personalmehrung, von gut neun Prozent zum Vorjahresansatz eingeplant, wie Pressesprecherin Gudrun Gersbach mitteilt. Der Vorjahresansatz sei jedoch nicht vollständig ausgeschöpft worden. In welchem Umfang dieser Posten nun belastet wird, könne zum derzeitigen Stand aber noch nicht konkret benannt werden, da zu der gesamten Tarifverhandlung noch keine Niederschrift mit genauen Durchführungshinweisen von den Arbeitgeberverbänden vorliege und auch das Abrechnungssystem hier noch keine automatische Hochrechnung möglich mache.

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