Talentschmiede für Fachkräfte:Gefragte Ausbildung

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Günter Feichtbauer leitet die Krankenpflegeschule Taufkirchen seit 2009. Damals trat er die Nachfolge von Martin Holnburger an. (Foto: Renate schmidt)

Die Berufsfachschule für Krankenpflege in Taufkirchen feiert ihr 30-jähriges Bestehen: Etwa jeder zehnte Absolvent wird mit dem Bayerischen Staatspreis ausgezeichnet

Von Thomas Daller, Taufkirchen

Vor fast genau 30 Jahren, im April 1987, begann die erste Schulklasse an der Berufsfachschule für Krankenpflege ihre Ausbildung. Seither haben mehr als 550 Schüler an dieser Schule ihre berufliche Karriere begonnen. Viele Absolventen haben am kbo-Isar-Amper-Klinikum Taufkirchen eine berufliche Heimat gefunden. Das Jubiläum wird am Samstag mit geladenen Gästen gefeiert.

1987 ging es los mit einer noch provisorischen Unterbringung in den Häusern 6a und 7. Schulleiter war Marin Holnburger, zu dem hauptberuflichen Lehrkräften der Anfangsjahre zählten Günther Feichtbauer, Michael Irl und Franz Wieser. Schnell erarbeitete sich die Schule einen sehr guten Ruf, was in den ersten zehn Jahren durch elf Staatspreisverleihungen an die Absolventen bestätigt wurde. Das spiegelte sich in vielen Bewerbungen wider; allein in den ersten zehn Jahren waren es 1250. Der gute "Taufkirchener Schulgeist" war geboren; besonderes Merkmal: viel Humor.

Zwei Drittel der Kurseinsteiger kamen bereits damals aus dem Landkreis Erding oder den angrenzenden Landkreisen. Frauen sind bis heute in der Mehrzahl, obwohl Taufkirchen mit einem Männeranteil von etwa einem Drittel einen relativ hohen Männeranteil aufweist.

Im Juni 2000 wurde die Berufsfachschule dann innerhalb des Klinikbereichs von Haus 7 in das Haus 12 verlegt. Denn wegen der bisherigen provisorischen Unterbringung war auch die staatliche Anerkennung der Schule nur befristet und wurde immer wieder verlängert. Diese Befristung wurde damit aufgehoben. 2001 war auch die Zahl der Bewerber für Pflegeberufe erstmals rückläufig: Nachdem man in den vergangenen Jahren für die 18 Ausbildungsplätze in der Regel jedes Jahr 380 bis 450 Bewerber hatte, war die Bewerberzahl 2001 zum ersten Mal nicht mehr im dreistelligen Bereich. Diese Tendenz hat sich dann verfestigt. Aktuell bewerben sich auf die 20 Ausbildungsplätze etwa 80 junge Leute. Die Berufsaussichten sind sehr gut, Fachkräfte werden gesucht, am kbo-Klinikum Taufkirchen werden alle übernommen, die nach ihrer Ausbildung bleiben wollen.

2004 änderten sich die Anforderungen an ein wissenschaftliches Fundament der Pflege: Der Theorieunterricht wird von bislang 1640 auf 2100 Stunden ausgeweitet. 2009 gab es einen weiteren wichtigen Einschnitt in der Geschichte der Taufkirchener Krankenpflegeschule: Aufgrund von Gesundheitsproblemen ging Schulleiter Martin Holnburger in den Ruhestand, sein Nachfolger wurde der damals 47-jährige Günter Feichtbauer. Feichtbauer hatte in den drei Jahren davor bereits als Stellvertreter Holnburgers fungiert und auch an dessen Pflegebuch mitgewirkt. Feichtbauers Zielsetzung lautete, die Schüler künftig noch praxistauglicher zu machen.

Auch an die Absolventen der Taufkirchener Mittelschule wurde gedacht: Seit August 2014 bietet man eine Zusammenarbeit mit dem Klinikum München-Ost an, um sich zum Pflegefachhelfer ausbilden zu lassen. Im praktischen Teil der Ausbildung werden die Schüler auf den Stationen des Klinikums Taufkirchen ausgebildet. Ihren theoretischen Unterricht erhalten die Schüler blockweise im Klinikum München-Ost, wo auch Wohnmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

Bis ins 30. Jahr ihres Bestehens hat die Krankenpflegeschule Taufkirchen ihr hohes Niveau beibehalten: Etwa jeder zehnte Absolvent wird mit dem bayerischen Staatspreis ausgezeichnet. Werbung muss die Schule daher immer noch nicht für sich machen: "Uns reicht die Mundpropaganda", sagte Feichtbauer der SZ.

© SZ vom 13.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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