Talentiade - Der Wettberwerb für junge Sportler:Junge Talente aus Erding und Freising

Jung, sportlich, talentiert: Die Landkreise Erding und Freising schicken acht Kandidaten ins Rennen der SZ-Talentiade. Angehende Tennisprofis oder lieber der Meister im Ringen? Stimmen Sie ab, welche jungen Talente auf das Siegerpodest gehören.

Talentiade - Der Wettberwerb für junge Sportler

Julian Gebhard - Ringen

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(Foto: ENS-Creativ)

Die erste Abstimmungsrunde ist inzwischen beendet. Stimmen, die jetzt noch abgegeben werden, haben keine Auswirkungen mehr auf das Ranking. Mit 72 Prozent Gold-Stimmen qualifizieren sich die Freising Grizzlies für die Endausscheidung. Von 29. Juni bis 10. Juli können die sueddeutsche.de-User unter www.sueddeutsche.de/talentiade aus allen Gewinnern der ersten Abstimmungsrunde aus München und der Region den Gesamtsieger der Online-Abstimmung wählen. "Raufen nach Regeln". Das ist nicht der Titel einer Aktionswoche zur Deeskalation von Bierzelt- und Wirtshausschlägereien. Es ist der Versuch, wieder mehr Kinder für den Ringsport zu begeistern. Bei der gleichnamigen Veranstaltung Anfang Mai vermittelten Ringer und Trainer des Bundesligisten SV Siegfried Hallbergmoos rund 40 Buben und Mädchen zwischen vier und zwölf Jahren die Grundlagen ihres Sports. Die Teilnehmer lernten, was ein Beinangriff ist oder wie ein Halbnelson (Nackenhebel) funktioniert. Und vor allem sollten sie viel Spaß haben. Es sei heute schwierig, Kindern und Jugendlichen den Ringsport nahezubringen, sagt der Siegfried-Vorsitzende Wolfgang Lex: "Man muss sich dabei schon ein bisserl schinden." Das Interesse an der Schinderei hat beim Nachwuchs aus Hallbergmoos und Umgebung zuletzt ein wenig nachgelassen. Dazu kommt, dass sich der Verein im Gegensatz zu jetzt "vor ein paar Jahren mal nicht genügend um neuen Nachwuchs bemüht hat", sagt SVS-Vizechef Jürgen Entholzner. Die Folge sei, so Lex: "Es hakt an der Quantität." An der Qualität gibt es allerdings nichts auszusetzen. Schließlich verfügt der SVS über Talente wie den B-Jugendlichen Julian Gebhard. Als DM-Silbermedaillengewinner ist er im Jugendbereich der aktuell höchstdekorierte Hallbergmooser bei nationalen Titelkämpfen. Julian Gebhard liegt das Ringen im Blut. Sein Vater Rudi ist der Cheftrainer des SVS, sein Bruder Florian steht kommende Saison im Bundesligakader. Julian zählt zur Elitegruppe der SVS-Talentschmiede, der auch der DM-Dritte Marcel Berger (B-Jugend) oder die A-Jugendlichen Jakob Jung (DM-Vierter) und Manuel Striedl (DM-Fünfter) angehören. Vier bis fünf Mal pro Woche steht er mit der Gruppe, laut Entholzner "die Zukunft des Vereins", auf der Matte. Zuletzt verbrachten sie mit ein dreitägiges Trainingslager in den Bergen. "Da ist nicht jeder dafür geeignet", sagt Entholzner, "das bedeutet Entbehrungen". Alexander Kappen

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Stefan Haas - Fußball

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(Foto: Marco Einfeldt)

Der große Bruder ist zu Besuch. Die Saison in England ist seit ein paar Wochen zu Ende und so hat Maximilian Haas, Fußballprofi beim Zweitligisten FCMiddlesbrough, Zeit für einen Heimaturlaub. Gelegentlich kickt der frühere Kapitän des FC Bayern II ein bisschen im Training der B-Jugend seines Stammvereins SE Freising mit, die sein Vater Hans coacht und wo der nächste Spross der Fußballerfamilie womöglich auf dem Karriere-Sprung ist. Stefan Haas (links im Bild) ist bei den B-Junioren des SE Freising "einer der wichtigsten Spieler", sagt Abteilungsleiter Georg Appel. Die U17 des SEF hat nach einer starken Saison in der Landesliga Süd soeben den Aufstieg in die eingleisige Bayernliga geschafft und den guten Ruf, den die Nachwuchsabteilung des Vereins im Landkreis und der Region genießt, nachdrücklich unterstrichen. Der Großteil des erfolgreichen Teams soll nun mithelfen, die A-Junioren in die Landesliga zu führen. Um einen adäquaten Unterbau für die fast ausschließlich aus Eigengewächsen bestehenden Bezirksoberliga-Männer zu haben, sei der Aufstieg "schon wünschenswert", meint Appel. Allerdings bleibt abzuwarten, welche Spieler der Klub überhaupt halten kann. Wer Erfolg hat, macht die Späher großer Vereine auf sich aufmerksam. Die werben die Besten eines starken Jahrgangs nicht selten ab. "Man bildet die Spieler nie nur für den eigenen, sondern immer auch für andere Vereine aus, das kann man nicht verhindern", sagt der Abteilungsleiter. Auch Stefan Haas hat dem Vernehmen nach schon das Interesse eines Profiklubs geweckt. Der Bundesligist SCFreiburg mit seinem renommierten Fußballinternat soll ihn umwerben, wie zu hören ist. Wenngleich es die Vereinsphilosophie des SEF ist, den gut ausgebildet Nachwuchs den eigenen Erwachsenenteams zuzuführen, "legen wir natürlich niemanden einen Stein in den Weg, der bei einem hochklassigen Verein eine Chance bekommt", so Appel. Alexander Kappen

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Dominik Maier - Schach

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(Foto: privat)

Ein Spaziergang mit seinem Vater Paul im Stadtpark, und es war um Dominik Maier (in der Mitte) geschehen. Der Weg des damals fünfjährigen Erdingers führte an einem jener großen Schachfelder vorbei, an denen sich Hobbyspieler duellieren. "Er war kaum größer als die Figuren, aber seitdem ist er von dieser Sportart fasziniert", sagt Christa Perleb, die Mutter des jungen Denksportlers. Heute ist ihr Sohn zehn Jahre alt. Längst füllen Trainingseinheiten anderer Sportarten seinen Terminkalender: Eishockey, Tischtennis, Turnen, Judo. Aber dem Schach ist er immer treu geblieben, derzeit spielt er für den Schachclub Freising. "Am Anfang war das lustig, die Notation musste ihm vorgelesen werden. Er konnte das ja noch nicht selber", erinnert sich seine Mutter. Dominik wurde vor eineinhalb Jahren in den bayerischen Leistungskader berufen. "Wenn er zu Lehrgängen in die Sportschule Oberhaching eingeladen wird, wie heuer im Frühjahr, spielt er von morgens bis abends. Faszinierend, dass er so lange bei der Sache bleiben kann", so Perleb. Beim Training in Freising hat auch die moderne Kommunikationstechnik Einzug gehalten - zum Vorteil von Maier und seinen Teamkameraden. Immer donnerstags sitzt er vor dem heimischen PC, dann bietet Trainer Christoph Zill über Skype ein Online-Training an. Die intensive Förderung des Talents brachte Erfolg. Dominik Maier ist aktueller Oberbayerischer Meister im Schnellschach, am 4. und 5. Juni wurde er Zweiter beim letzten Turnier der "Rapid Serie" in Garching und damit Gesamtsieger. "Da sind 60 Kinder aus ganz Bayern dabei", sagt Vater Paul Maier. Er sieht seinen Sohn unter den besten fünf Schachspielern seiner Altersklasse. "In Bayern. Um auf deutscher oder europäischer Ebene mitzumischen, müsste er täglich trainieren. Das wollen wir nicht, weil andere Sachen auf der Strecke bleiben würden", sagt Vater Paul. Aber so lange Dominik Spaß habe, werde er auch unterstützt. Matthias Vogel

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Michaela Schlegl - Tennis

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(Foto: privat)

Einmal muss sie in dieser Saison passen. Wegen eines Frankreich-Aufenthalts. Aber sonst ist Michaela Schlegl "immer parat", versichert Vroni Reis, die Jugendsportwartin des TC Rot-Weiß-Freising: "Sie ist eine, die einfach Tennisspielen möchte - aus Leidenschaft." Michaela Schlegl spielt nicht nur leidenschaftlich Tennis, sondern auch erfolgreich. Mit den Juniorinnen 18 kämpft die 15-Jährige in der BezirksligaS um Punkte, der höchsten Spielklasse, die es im Nachwuchsbereich gibt. Da das Team nach zuletzt zwei Aufstiegen in Folge vor der Saison wichtige Stammspielerinnen verloren hat, musste es mit jüngeren, unerfahrenen Mädchen aufgefüllt werden und steht derzeit am Tabellenende. Schlegl, mit einer positiven Einzelbilanz in die Saison gestartet, ist eine dieser jungen Nachrückerinnen und steht stellvertretend für die Philosophie des TC Rot-Weiß. Sie lernte dort ihr Handwerk und hat sich "super entwickelt", freut sich Reis. Vor allem sei sie "eine, die uns auch nach der Jugend bleibt". Bereits heute spielt Schlegl bei den Damen in der Bezirksklasse 1 und hatte dort nach den ersten drei Spielen eine Einzel- und Doppelbilanz von jeweils 3:0 zu Buche stehen. Zwar gehört sie keinem Auswahlkader des Verbandes an, weil das mit viel Zeit- und Fahraufwand verbunden ist: "Aber wenn sie an einer Sichtung teilnehmen würde, wäre sie bestimmt dabei." Das ist in den Augen der Sportwartin jedoch nebensächlich. Für den Verein sei "wichtig, dass solche Jugendliche bei uns weitermachen". Der TC Rot-Weiß mit seinen 120 Nachwuchsspielern möchte seine Erwachsenenteams auch künftig mit eigenen Leuten bestücken können. Dafür betreibt der Klub eine aufwendige Jugendarbeit. Neben den Juniorinnen spielen auch die Mädchen, Knaben und Bambini (alle Bezirksliga) hochklassig. Im Kleinfeld- und Midcourt-Tennis ist der Verein im Bezirk ebenfalls ganz vorne dabei. Alexander Kappen

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Elias Weikmann - Karate

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(Foto: N/A)

Einmal Bayerischer Meister werden. Diesen Vorsatz fasste Elias Weikmann schon bevor er eingeschult wurde. Er schaute bei den Karate-Wettkämpfen seines großen Bruders zu und schwor sich: "Da will ich auch hin." Das war vor sieben Jahren. Heute ist Elias 13 und erkämpfte für die TSV Erding vergangenes Jahr den Vizetitel als Bayerischer Meister in der Karatedisziplin Kata. In der asiatischen Kampfkunst wird in festgelegten Formationen gegen imaginäre Gegner gekämpft. Zwei Karateka zeigen zeitgleich ihre Formen vor Kampfrichtern, die per Fahne einen auswählen. Nach fünf Runden nach dem K.O.-Prinzip stehen Platz 1 und 2 fest. Bei der Oberbayerischen Meisterschaft erreichte Elias in diesem Jahr den zweiten Platz, im Vorjahr war er sogar Meister geworden. Der zierliche Junge mit den blonden Strubbelhaaren ist ehrgeizig und manchmal selbstkritisch: "Es macht Spaß auf sich selbst gestellt zu sein - dann weiß man, dass man es selbst vermasselt hat, wenn's nicht klappt", sagt er. Seine Lernbereitschaft schätzt auch Irmi Borgs, Vizepräsidentin des Bayerischen Karate Bundes. Sie trainiert gemeinsam mit Elias' großem Bruder Jan den Karateka der U14: "Elias ist sehr unkompliziert und motiviert", sagt sie. Dem Siebtklässler geht es mehr um die Lehre der Selbstverteidigung als um den Sieg im Wettkampf. "Man ist nie fertig, man kann immer noch an sich arbeiten, es gibt immer Feinheiten zu verbessern", sagt Elias und zählt dann auf, womit seine Woche gefüllt ist: dreimal Training, zweimal Tennis, Gitarrenunterricht und der volle Stundenplan der G8-ler. "Och, das geht schon", winkt er aber ab. "Auch wenn es manchmal stressig mit der Schule ist, Kata macht einfach richtig Spaß." Und für Freunde oder Lesen auf der Terrasse bleibe ja am Wochenende Zeit. Momentan trainiert Elias für den Internationalen Neko-Cup, der am 18. Juni in Hanau zum ersten Mal stattfindet. Nach den Sommerferien beginnt die Deutsche Meisterschaft. Sarah Sophie Ehrmann

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TC Dorfen - Tennis

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(Foto: N/A)

Für einen guten Wein braucht es eine gute Lese. Die Jugendabteilung des Tennisclub Dorfen hat vor vier Jahren die besten Reben gesichtet und auf dem Hang namens U14 verpflanzt. Dort reiften die Früchte bestens vor sich hin. Einem Aufstieg aus der Bezirksklasse in die Bezirksliga folgten zwei Spielzeiten auf diesem Niveau, in der vergangenen Saison gelang nun der ganz große Wurf. Das Team stieg in die Bezirksliga "S" auf, der höchsten Klasse in dieser Altersklasse in Deutschland überhaupt. An erster Position spielt Marc Hauder, 13, vor Dominik Pauli, 12, der aus Zorneding kam, und seinem Bruder Arno, 11. An vierter Position ist Verena Fischer nominiert. Und die Erfolgsgeschichte des Quartetts könnte fortgesetzt werden. Nach vier von sieben Spieltagen ist es Zweiter, nur zwei Punkte hinter dem TC Piding - die Meisterschaft ist also noch möglich. "Der zweite Platz ist aber sowieso schon sensationell", sagt Manuela Hauder, Jugendleiterin beim TC Dorfen und Mutter von Marc und Arno. "Marc hatte sich die Hand gebrochen und fehlte bislang, Verena litt nach einem Zeckenbiss unter Borreliose und war bei den jüngsten beiden Partien nicht dabei." In den restlichen Partien tritt Dorfen nun endlich in Bestbesetzung an. Beide Hauders trainieren auch bei Top-Trainer Timo Schwarz in Waldkraiburg mit, immerhin zweimal pro Woche. Arno und Dominik Pauli stehen im Bayern-Kader, bekleiden in der U12-Rangliste des Deutschen Tennis-Bundes die Plätze 56 beziehungsweise 44. Aus den vier TC-Weintrauben muss aber nicht zwingend ein Edeltropfen werden. "Profi-Karriere? Nein. Die Kinder sollen einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung nachgehen und gute Tennisspieler werden. Aber die Schule steht vorne an." Im kommenden Jahr wechseln alle vier Talente in den Juniorenbereich. Verena Fischer spielt dann bei den Juniorinnen mit, ihren Weggang wird Simon Jell kompensieren. Wieder wird in der Bezirksklasse 1 begonnen. Aber Manuela Hauder ist sich sicher: "Die starten wieder durch." Offenbar reift beim TC zumindest ein sehr passabler Wein heran. Auf dem Bild (v.l.) Dominik Pauli, Arno Hauder, Verena Fischer und Marc Hauder. Matthias Vogel

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Freising Grizzlies - Base- und Softball

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(Foto: N/A)

Eine interessante Vorstellung: Die Mädchen putzen sich die Zähne, ziehen ihr Nachthemd über, den Fanghandschuh an - und dann malträtieren sie die Schlafzimmerwände bis zum Morgengrauen mit dem Softball. Das vermutet jedenfalls Alexandra Mozelewski, die Jugendleiterin der Freising Grizzlies. Die vier Jugendnationalkader-Mitglieder Fiona Brosch, Chiara Steffen, Veronika Listl und Hannah Link (v.l.) seien praktisch die ganze Woche über im Einsatz. Sie spielen bei den U16-Mädchen und teilweise bei den Frauen, trainieren bei den Jungen mit, werfen sich in der Freizeit ständig Bälle zu. "Wahrscheinlich werfen und fangen sie die auch noch nachts im Bett", scherzt Mozelewski. Das viele Fangen und Werfen - es ist das A und O beim Base- und Softball - hat sich für das Quartett vom BC Attaching bereits ausgezahlt. Im Herbst sicherten sie sich mit der U16 der Grizzlies bei der deutschen Meisterschaft in Karlsruhe den Titel. An Ostern wurden sie von Coach Udo Dehmel in den erweiterten Kader der Jugendsoftball-Nationalmannschaft berufen und durften sich mit dieser bei einem Turnier gegen Frauen-Bundesligateams beweisen. Über Pfingsten stand ein weiterer Kaderlehrgang an - ab da wissen die vier Freisingerinnen, ob sie zu den 15 Spielerinnen gehören, die im August mit zur U16-EM nach Antwerpen fahren dürfen. Bis dahin holen sich die jungen Damen im Liga-Alltag noch die nötige Wettkampfhärte. Während Chiara Steffen noch zu jung ist, fahren die anderen drei Doppelschichten. Sie spielen nicht nur in der U16, die laut Mozelewski erneut gute Chancen hat, sich für die DM zu qualifizieren, sondern auch im Frauen-Bayernligateam, das sich nach dem freiwilligen Rückzug aus der Bundesliga derzeit im Neuaufbau befindet. "Es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis die wieder in der Bundesliga spielen", sagt Mozelewski. Die Männer müssen sich ebenfalls keine Sorgen machen: In Max Greim, Elias von Garßen und Tim Straub haben auch sie drei Jugendnationalspieler. Alexander Kappen

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Theresa Dorn - Gerätturnen

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(Foto: Peter Bauersachs)

Die elfjährige Theresa Dorn hat großes Glück gehabt, dass eine Trainerin beim TSV Erding ehrlich gewesen ist - nämlich zu ihrer großen Schwester Veronika Dorn. Veronika turnte beim TSV, bis die Trainerin Elisabeth Gabauer zu ihr sagte: "Du bist für uns zu gut geworden." Sie leitete das Mädchen weiter an den TSV Unterföhring. Theresa, damals vier Jahre alt, kam einfach mal mit - inzwischen ist sie seit drei Wochen bayerische Meisterin im Gerätturnen in ihrer Altersklasse AK11. Veronika Dorn, 14, turnt immer noch beim TSV Unterföhring, in der Landesliga. Die Mutter Andrea Dorn fährt beide Töchter immer von Erding zum Training, setzt sich dann in die Halle und schaut zu. Theresa fährt sie inzwischen aber nur noch ein Mal pro Woche nach Unterföhring - die übrigen vier Trainingseinheiten hat sie im Leistungszentrum in München. Theresa Dorn gehört zum bayerischen Landeskader der Turner, seit sie sechs Jahre alt ist. Auch da profitierte sie gewissermaßen von ihrer Schwester: Als die sich im Leistungszentrum vorstellte, war sie dabei. Und plötzlich hieß es: Veronika ist schon zu alt, aber die kleine Schwester nehmen wir. "Da habe ich erstmal gesagt ,Na danke', habe meine Töchter genommen und bin gegangen", erzählt Andrea Dorn. "Das ist für eine Mutter schon eine schwierige Situation." Wiedergekommen ist sie dann doch, die Familie hat sich inzwischen an die Situation gewöhnt. Und im vergangenen Herbst wurde Veronika Dorn erneut eine große Rolle zuteil: Theresa war im September umgeknickt und hatte sich den Fuß gebrochen. Als der Bruch endlich verheilt war, begann für sie die mühsame Suche nach der alten Form. "Das war eine schwere Zeit", erzählt ihre Mutter. "Da hat sie überlegt, ob es sich überhaupt noch lohnt. Viele Dinge gingen nicht mehr so gut wie vor dem Unfall, die anderen Turnerinnen zogen an ihr vorbei." Doch ihre Schwester sagte zu ihr: "Bitte hör nicht auf, das wird schon wieder." Sie sollte Recht behalten. Anja Perkuhn

© SZ vom 14.06.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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