SV Dietersheim:Bausaison

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Die Sanierung des Sportheims beginnt früher, als der SV Dietersheim das geplant hat. Teuer wird sie obendrein. Wenn es gut läuft, bekommt der Verein noch einen Versicherungszuschuss. Die Mitgliedsbeiträge müssen trotzdem steigen

Von Klaus Bachhuber, Dietersheim

Eher unfreiwillig hat der SV Dietersheim die Rundumsanierung seines Sportheims schon jetzt eingeleitet. Auch mit einem Ansparplan wurde bereits begonnen. Die Gesamtarbeiten sollen erst in zehn Jahren abgeschlossen sein. Ursprünglich ging man noch davon aus, dass die dringend notwendige Reparatur des Kabinentraktes unabhängig davon bereits heuer mitläuft, dieser erwartete kleinere Eingriff hat sich jetzt als viel umfassenderes Vorspiel zur Gebäudesanierung entpuppt. Für kalkulierte Kosten von rund 130 000 Euro muss der Verein nun gut ein Jahr lang die Kabinen komplett erneuern.

Die andauernde Feuchte im Betonboden sollte ursprünglich über kleinere Eingriffe kaschiert werden. Nach dem Winter aber waren auch die Wände durchnässt, nun befürchtet der Verein einen Wasserschaden im Rohrnetz. So hat man sich nach und nach für ein deutlich umfassendere Sanierungsmaßnahme entschieden. Der erste Bauabschnitt hat bereits begonnen, vollendet soll diese Modernisierung im Sommer 2017 sein.

Zunächst werden die zwei Kabinen im ältesten Bauteil erneuert, sie stammen noch aus der Erbauung des Hauses in den 1970er Jahren. Den Abbruch haben Vereinsmitglieder in Eigenleistung gestemmt, die anstehende Installation wird durch eine Fachfirma vorgenommen. Die Leitungen werden komplett erneuert, eine funktionale Lüftung eingebaut und eine Fußbodenheizung. Anstelle der Gemeinschaftsduschen erhält jede Kabine drei eigene Duschen.

Im September soll der Bauabschnitt abgeschlossen sein, in der Winterpause folgen dann die beiden Kabinen im Gebäudeanbau aus den 1990er Jahren. Da dort ebenso ein Wasserschaden aufgetreten ist, wird es bis zur Öffnung des dortigen Betonbodens dauern, bis die genau Ursache geklärt werden kann. So lange bleibt auch offen, ob der Verein mit einer Entschädigung durch die Versicherung rechnen kann.

Durch die Stilllegung der Kabinen entstehen derzeit Behinderungen für die Kicker, vor allem im Nachwuchsbereich. "Die müssen sich einschränken", bedauert der Vereinsvorsitzende Peter Maurus. Teilweise musste der Verein auch Punktspiele verschieben, allerdings so rechtzeitig, dass es bislang zu keinen Problemen durch die Baustelle kam.

Das Echinger Rathaus hat dem Sportverein bereits eine Unterstützung von 40 Prozent der Baukosten zugesagt, maximal also gut 50 000 Euro. Springt die Versicherung ein, reduziert sich diese Summe ebenso wie der Griff in die Vereinskasse. Prinzipiell gilt: Handelt es sich bei einem Kabinentrakt um eine Sportanlage, so läuft das Sportheim mit seiner verpachteten Gastronomie als kommerzielle Einheit, die der Verein privatwirtschaftlich führt. Zur etwa 2025 anstehenden Generalsanierung hat der SVD daher bei der jüngsten Hauptversammlung einen Bausparvertrag zur langfristigen Finanzierung gestartet. Bei der Generalsanierung sollen dann diverse Mängel und eine energetische Modernisierung auf einen Schlag angepackt werden. In ersten Gedankenspielen plant der Verein auch eine Erweiterung, indem ein Teil des erdgeschossigen Gebäudes aufgestockt und die Pächterwohnung dann in ein neues Dachgeschoss verlagert werden könnte. Die Küche der Sportgaststätte könnte so erweitert werden.

Der Bausparvertrag über eine Summe von 300 000 Euro wird dabei ausschließlich aus der Pacht der Gaststätte gespeist. Weil dieser Zufluss aber dem laufenden Vereinsbetrieb fehlt, hatte die Mitgliederversammlung auch die Mitgliedsbeiträge angehoben.

© SZ vom 23.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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