Skizzen fallen durch:Ungenügend

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Dorfener Stadträte wollen genauere Pläne für einen Umbau

Von Philipp Schmitt, Dorfen

Der Bauausschuss der Stadt Dorfen hat sich während der jüngsten Sitzung mit einem Antrag auf An- und Umbau eines Wohn- und Geschäftshauses am Marktplatz beschäftigt und das gemeindliche Einvernehmen dazu nicht erteilt - gegen vier Stimmen. Der Antragsteller kann dennoch hoffen, dass ein mit mehr Mühe und anschaulicher gestalteter und damit aussagekräftigerer Entwurf zur Umgestaltung mehr Erfolg haben könnte. Denn die Stadträte signalisierten, dass sie einer zum Ortsbild passenden Veränderung und Erweiterung des Hauses grundsätzlich offen und positiv gegenüber stünden.

"Wir lehnen eine bauliche Entwicklung dort nicht ab, sie muss aber aus städtebaulicher Sicht passen", sagte Bürgermeister Heinz Grundner (CSU). Um die Erweiterung und die Auswirkungen auf das Umfeld bewerten zu können, müssten aber dringend aussagekräftigere Unterlagen eingereicht werden. Franz Wandinger vom Bauamt teilte mit, dass sich auch die Stadtplanerin eher kritisch geäußert habe. Im Erdgeschoss befindet sich derzeit ein Versicherungsbüro. In den weiteren Etagen sind drei Wohnungen geplant. Wandinger teilte mit, dass das Vorhaben im Innenbereich und im Sanierungsgebiets liegt. Der Bauausschuss hatte den Antrag auf Vorbescheid bereits im Mai diskutiert und zurück gestellt hat. Damals hatte er eine Visualisierung gefordert. Nun musste wegen der Frist entschieden werden, obwohl die meisten Stadträte mit den einfachen Zeichnungen zu drei Varianten des Um- und Anbaus nicht zufrieden waren. "Die haben sich wenig Mühe gemacht", sagte Michael Oberhofer (CSU). Er forderte, ein verbesserter Entwurf müsse mit der Stadtplanerin abgestimmt werden. Offene Fragen zur optischen Wirkung der Fassaden oder der veränderten Dachneigung und zusätzlicher Fenster und Türen zum Marktplatz hin müssten noch näher erörtert werden.

Auch Michaela Meister (SPD) gefielen die Varianten nicht, sie wollte aber ebenfalls "nicht grundsätzlich Nein sagen". Dem Bauwerber müsse signalisiert werden, dass die Stadt dem Vorhaben prinzipiell offen gegenüber stehe. Christian Holbl (TEG) wies auf die Gefahr hin, dass der Antragsteller sauer sein könnte. Dem entgegneten Grundner und Oberhofer, dass auch unpopuläre Entscheidungen getroffen werden müssten "und dass wir zu unserer Meinung stehen sollten". Der Zweite Bürgermeister Günther Drobilitsch (Gemeinwohl) fand ebenfalls, dass die vorgelegten Varianten "unglücklich gewählt wurden", er hätte aber einer der Varianten zustimmen können. Wandinger teilte mit, dass auch nach einer möglichen Zustimmung des Bauausschusses die Pläne noch dem Landratsamt und dem Denkmalamt vorgelegt würden. Grundner kündigte an, dass er den Antragsteller über die Beweggründe informieren und anregen werde, dass er sich über die Varianten und die Form der Unterlagen "mehr Gedanken machen sollte".

© SZ vom 27.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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