Silvester:Lasershow statt Feuerwerk

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Die Erdinger Innenstadt ist an Silvester eine böllerfreie Zone. Die Stadt spendiert dafür ein neues Spektakel

Von Denis Pscheidl, Erding

Zum ersten Mal findet in Erding in diesem Jahr eine große Silvesterparty statt, trotz oder gerade wegen des Böllerverbots in der Innenstadt. Dafür bietet die Stadt eine professionelle Lasershow mit einer Tanzveranstaltung am Schrannenplatz. Allein die Lasershow koste circa 7000 Euro, sagte der Pressesprecher der Stadt, Christian Wanninger. Für Getränke sorgt die Tanzwelt Erding, die eine eigene Party veranstaltet. Sowohl die Erdinger Polizei als auch der Bund Naturschutz begrüßen das Böllerverbot.

Um den Menschen auch ohne Feuerwerk einen bunten Jahreswechsel zu ermöglichen, wird am Schrannenplatz eine Lasershow gezeigt. Dafür hat die Stadt das Unternehmen DS Showlaser aus Egenhofen engagiert. "Wir haben unser gewünschtes Paket ausgewählt und den Rest macht unser Partner", sagte Christian Wanninger. Laseranlagen, Nebelmaschinen und sämtliches Zubehör werden von DS Showlaser gestellt. Außerdem ist Personal für Auf- und Abbau sowie die Bedienung der Laser und ein Laserschutzbeauftragter da.

Umrandet wird die Lasershow vom Silvestertanz. Hierfür wird die Tanzwelt Erding, die zusammen mit der Stadt das Event auf die Beine stellt, zwei Getränkewagen organisieren. Beginn am Schrannenplatz ist um 23 Uhr mit Partymusik und Getränkeverkauf. Um circa 23.50 Uhr beginnt die Lasershow und ein Sprecher begleitet die Zuschauer ins neue Jahr. Zum Jahreswechsel wird Wiener Walzer getanzt, hierfür bleibt die Bühne des Weihnachtsmarkts bis Neujahr aufgebaut. Die Veranstaltung dauert je nach der Besucherzahl bis 1 oder 1.30 Uhr. "Ab 20.30 Uhr findet in der Tanzwelt eine eigene Party statt, die bis in die frühen Morgenstunden andauert", sagte Stefanie Fischer von der Tanzwelt. Diese sei im Gegensatz zum Event am Schrannenplatz aber nicht kostenfrei.

Aufgrund einer Allgemeinverfügung ist in der Erdinger Innenstadt an Silvester und Neujahr das Mitführen und Abbrennen von Feuerwerkskörpern jeglicher Art untersagt. Das Verbot wurde am 21. November vom Stadtrat beschlossen, da es in den vergangenen Jahren immer wieder zu gefährlichen Situationen gekommen war. Unter anderem wurden Rettungskräfte während eines Einsatzes mit Silvesterraketen beschossen. Außerdem könne der unsachgemäße Gebrauch von Pyro-Artikeln leicht zu Bränden führen, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung der Stadt. Die Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes werden an Silvester von 18 Uhr an in der Innenstadt über das Verbot informieren und Taschen kontrollieren.

Das Böllerverbot stößt auf allgemeine Zustimmung bei der Polizei und dem Bund Naturschutz. Die Polizei werde sich aber nicht mit der Durchsetzung des Böllerverbots befassen. "Dafür sind der kommunale Ordnungsdienst und der private Sicherheitsdienst, den die Stadt beauftragt hat, zuständig", sagte der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Erding, Harald Pataschitsch, "aufgrund der erhöhten Gefahrenlage in der Silvesternacht, wird die Polizei aber trotzdem das eingesetzte Personal verdoppeln." Der Bund Naturschutz bittet die Anwohner, zum Jahreswechsel ganz auf Feuerwerkskörper zu verzichten. Nach Angaben des Umweltbundesamts sind zwei Prozent der jährlichen Feinstaubemissionen auf Silvesterfeuerwerke zurückzuführen. Außerdem ängstige die Knallerei Haus- als auch Wildtiere. Wer nicht auf Böller verzichten wolle, könne sich mit den Nachbarn zusammentun und so zumindest die Zahl der abgeschossenen Feuerwerkskörper reduzieren.

Das Böllerverbot gilt im dem Bereich, der von den Straßen Am Mühlgraben und Am Herzogragen umgeben wird. Dieser Umfasst insbesondere die Haager Straße ab der Einmündung Bachingerstraße, die Landshuter Straße, die Friedrich-Fischer-Straße, die Lange Zeile, den Schrannenplatz, den Kleinen Platz und alle angrenzenden Nebenstraßen.

© SZ vom 23.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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