Schwaig:Edelstahl stärkt den Rücken

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Der neue Fitness Park ist der rasanten Entwicklung von Schwaig geschuldet. Die Anlage soll Anwohnern ein Stück mehr Lebensqualität geben, aber auch Hotelgästen als touristisches Angebot zur Verfügung stehen

Von Regina Bluhme, Schwaig

Neben dem Baseballfeld des FC Schwaig stehen seit kurzem ungewöhnliche Objekte. Auf den ersten Blick könnte man die Gebilde aus Edelstahl und orangen Plastikscheiben für moderne Kunstwerke halten. Doch ein Schild weist darauf hin, dass hier der neue "Mehrgenerationen Fitness Park" beginnt. An den Geräten können Sportler aus Schwaig, aus den umliegenden Gemeinden und den Flughafenhotels Muskeln aufbauen und den Rücken trainieren - im Freien und kostenlos. Die SZ unternahm einen Rundgang mit Franz Hellinger, einem der Initiatoren.

Hellinger war 20 Jahre Vorstand des FC Schwaig und er ist sichtlich stolz auf den Fitnesspark, der Ende Mai eröffnet wurde. Hinter dem Eingang setzt er sich gleich mal auf eine der silbrig glänzenden Bänke, aber nicht zum Ausruhen, sondern zum Pedaletreten. "Die Radtrainer vor den Bänken werden gerne von Senioren genutzt", berichtet er. "Die stellen dann die Rollatoren ab und los geht's." Gegenüber gibt es eine Tischtennisplatte, ein paar Meter weiter kommt ein Rückentrainer und dann zeigt Franz Hellinger, wie man auf einer wackeligen Scheibe stehend das Gleichgewicht hält. An weiteren Konstruktionen aus Edelstahl und orangen Scheiben können Beine, Rücken und Schultern trainiert werden. Geräte für Klimmzüge und Sit ups finden sich ebenso wie ein interessant konstruiertes Rückenmassagegerät und ein Schachspielfeld.

Reiner und Franz Hellinger (von links) haben alle schon getestet. (Foto: Renate Schmidt)

Der Fitnesspark werde gut angenommen, berichtet Hellinger, der zusammen mit Altbürgermeister Helmut Lackner den Bau vorangetrieben hat. "Mütter kommen gerne mit den Kindern, weil die hier frei herumspielen können, ohne Autoverkehr." Es erscheinen aber auch durchtrainierte Sportler, die die modernen Fitnessgeräte nutzen. Gerne auch nach Feierabend, weiß Hellinger, "die Anlage ist ja beleuchtet". Auch Jogger hätten mittlerweile die Strecke durch den Park entdeckt.

Auf 6100 Quadratmeter beläuft sich der "Mehrgenerationen Fitness Park", wie die Gemeinde Oberding in einem druckfrischen Flyer informiert. "Neun moderne Fitness-Einzelgeräte" und "vier starre Fitnessgeräte" stehen "allen Sportbegeisterten kostenlos zur Verfügung", heißt es darin. Auf 225 000 Euro belaufen sich die Kosten, ist vom Oberdinger Geschäftsleiter Josef Steinkirchner zu erfahren. Unterstützt wird der Bau durch EU-Fördergelder aus dem Leader-Programm in Höhe von 72 000 Euro, bleiben also rund 153 000 Euro für die Gemeinde.

Im neuen "Mehrgenerationen Fitness Park" können Sportler aus den umliegenden Gemeinden und den Flughafenhotels kostenlos trainieren. (Foto: Renate Schmidt)

Der Fitness Park ist der rasanten Entwicklung von Schwaig geschuldet, berichtet Rainer Hellinger, Pressereferent des FC Schwaig. Durch die unmittelbare Nähe zum Münchner Flughafen ist die Kommune rasant gewachsen, zugleich haben sich mehrere große Hotels angesiedelt. Die Sportanlage soll zum einen das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken "und auch den Anwohnern wieder ein Stück mehr Lebensqualität geben", sagt Hellinger. Zum anderen soll der Park auch Hotelgästen zur Verfügung stehen, sozusagen als zusätzliches touristisches Angebot.

Die Anlage an der Eichenstraße diene "auch als Abrundung unserer Sportanlage", erklärt Rainer Hellinger. Diese umfasst vier Fußballfelder mit Beregnungsanlage und Flutlicht, einen Bolzplatz mit Kunstrasen, ein Baseballfeld, eine Sporthalle mit Kraftraum, eine Stockschützenhalle und sogar einen kleinen Schlittenberg. Immerhin ist der 1913 gegründete FC Schwaig "der älteste Fußballverein im Landkreis Erding", sagt Hellinger. Circa 1000 Mitglieder hat der FC Schwaig bei 1200 Einwohnern. "Er ist eine Klammer, die die Gemeinde zusammenhält", ist sagt der Pressereferent überzeugt.

Beim Bau des Parks haben die FC-Mitglieder viel in Eigenleistung auf die Beine gestellt, betont Franz Hellinger. Besonders stolz ist der langjährige FC-Vorstand auf die 20 Apfelbäume, die auf dem Gelände des Fitness Parks angepflanzt worden sind. An jedem der jungen Bäume ist eine Nummer vermerkt. Zu jeder Nummer gibt es den Namen eines Spenders. "Wenn die Äpfel so weit sind, werden wir sie ernten und dann an Bedürftige verteilen", sagt Franz Hellinger. Ein sehr sportlicher Zug.

© SZ vom 11.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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