Schulen im Landkreis:Weitere Messgeräte für Klassenzimmer

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Mobile Luftreinigungsgeräte sollen in nächster Zeit durch stationäre Anlagen ersetzt werden. (Foto: Renate Schmidt)

Technische Ausstattung gegen Corona soll im Rahmen eines Pilotprojektes noch weiter verbessert werden. Außerdem sollen weitere fest installierte Lüftungsanlagen die Schulen des Landkreises ertüchtigen

Von Thomas Daller, Erding

Die Schulen in Trägerschaft des Landkreises sind im vergangenen Jahr gut durch die Pandemie gekommen. Dazu hat auch die technische Ausstattung beigetragen: von Februar an wurden sie mit insgesamt 400 CO₂-Ampeln für alle Klassenzimmer und 460 Luftreinigungsgeräten ausgestattet, um die Voraussetzungen für den wieder aufzunehmenden Präsenzunterricht zu schaffen und die Schüler das Lehrpersonal vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen. Im laufenden Jahr will der Landkreis zudem an einem Pilotprojekt teilnehmen, bei dem die Klassenzimmer mit weiteren Messgeräten ausgestattet werden.

Landrat Martin Bayerstorfer erläuterte in seinem Rückblick bei der Jahrespressekonferenz, dass die Anschaffung der technischen Geräte für die Schulen eine große Hilfe gewesen sei. Auch aus Sicht des Landkreises sei die Anschaffung der Luftreinigungsgeräte besser gelaufen, als man erwartet habe. Ursprünglich wollte man im Rahmen eines Förderprogramms der Bayerischen Staatsregierung einen Antrag auf Zuschuss für 50 Geräte stellen. Das sei die Größenordnung an Räumen in den Schulen gewesen, die man nicht oder nur schlecht lüften könne. "Dann haben sie uns gefragt, ob wir nicht mehr Geräte benötigen, der Fördertopf sei bei weitem nicht ausgeschöpft", sagte Bayerstorfer. "Schließlich haben wir für 450 Geräte die volle Förderung bekommen."Perspektivisch will der Landkreis in Zukunft all jene Schulen des Landkreises, in die keine Lüftungsanlagen eingebaut wurden, mit fest installierten Anlagen ertüchtigen.

Außerdem sollen im nächsten Jahr neue CO₂-Ampeln im Rahmen eines Pilotprojekts nachgerüstet werden, die ein größeres Parameter-Spektrum haben als die bisherigen. Dabei handelt es sich um ein Projekt der Bayerischen Versicherungskammer, die die Räume mit den Rysta-Protect-Geräten ausstatten will. Die Geräte erfassen sechs Parameter: den CO₂-Gehalt, die Luftfeuchtigkeit, Helligkeit, Lautstärke, Temperatur und Luftdruck. Diese Werte werden auf ein Dashboard, über eine App ans Handy oder auf den Laptop des Hausmeisters übertragen. Damit lassen sich nicht nur aktuelle, sondern auch historische Daten abrufen. Neben der Kontrolle der Raumluftqualität könne man damit beispielsweise auch feststellen, ob während der Winterferien in einem Raum die Heizung nicht heruntergedreht wurde oder ob irgendwo Schimmelgefahr drohe. Welche Muster man in den verschiedenen Werten erkennen könne, werde bei einem Termin vor Ort oder bei einem Videocall erklärt, sagte eine Sprecherin der Firma. Bei ungewöhnlichen Messwerten schlage das Gerät auch Alarm.

Bayerstorfer wies ferner darauf hin, dass man alle Schulen in der Trägerschaft des Landkreises mit leistungsfähigem WLAN ausstatte. Für die Durchführung des Unterrichts habe der Landkreis zusätzliche Ausstattungsgegenstände im Wert von 80 000 Euro angeschafft. Darüber hinaus habe der Landkreis aus dem Sonderbudget Lehrerdienstgeräte in Lehrer-Laptops und Convertibles für insgesamt 530 000 Euro investiert. Für die Berufsschule Erding wurden 108 weitere Laptops im Wert von etwa 100 000 Euro für die integrierten Fachräume im Rahmen des Digital Pakts beschafft.

Diese Bemühungen des Landkreises sind nicht unbemerkt geblieben: So ist der Landkreis im 2020 für seine Fortschritte im Bereich der Nutzung bereits bestehender Netzwerke und Strukturen, um zukunftsorientiert die digitale Bildung noch stärker in den Blickpunkt zu rücken, von Kultusminister Michael Piazolo mit dem Qualitätssiegel "Digitale Bildungsregion in Bayern" ausgezeichnet worden.

© SZ vom 14.01.2022 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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