Eltern, deren Kinder im Landkreis Erding an Staatlichen Grund- und Mittelschulen ins neue Schuljahr starten, können sich erst mal kurz zurücklehnen: Die 244 Grund- und 120 Mittelschulklassen sind mit Lehrern "bedarfsgerecht versorgt", eine Mobile Reserve steht bereit, das Betreuungsangebot liegt oberbayernweit über dem Durchschnitt und alle Klassen haben weniger als 30 Schüler. Das war am Donnerstag bei einer Pressekonferenz mit Schulamtsdirektorin Marion Bauer und stellvertretendem Fachleiter Robert Leiter im Schulamt Erding zu erfahren. Und: Die Schulen auf dem Land, gerade die Mittelschulen, verzeichnen Zuwächse. So wie es aussieht, zieht es Familien offensichtlich aufs Land, wo die Mieten doch noch günstiger sind als in der Kreisstadt.
"Erfreulich" nannte Schulamtsleiterin Marion Bauer die Tatsache, dass es an den Mittelschulen Zuwächse gibt. Dabei zeige sich, dass vor allem auf dem Land die Schülerzahlen zunehmen, während sie in den Städten des Landkreis "stabil geblieben oder leicht zurückgegangen sind". Insgesamt gibt es zum neuen Schuljahr 4942 Grundschüler und 2350 Mittelschüler.
Die durchschnittliche Schülerzahl pro Klasse sei in beiden Schularten "konstant niedrig" und liege mit 20,3 im Grundschulbereich deutlich unter den oberbayerischen Vergleichswerten. Im Mittelschulbereich sind es im Schnitt 19,6 Schüler.
Der Landkreis sei von der Regierung von Oberbayern "bedarfsgerecht mit entsprechenden Lehrerstunden versorgt worden", betonte Bauer. Für jede Klasse stehe eine Grund- beziehungsweise Mittelschullehrkraft als Klassenleitung zur Verfügung. 98 Lehrkräfte sind neu in den Landkreis gekommen. "Wir sind sehr gut versorgt", erklärte Bauer. Eine Mobile Reserve konnte "in vollem Umfang" gebildet werden, mit insgesamt 763 Lehrerstunden.
Die Zahl der Schüler mit Migrationshintergrund hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht. Der Anteil liegt bei 1687 Schülern, das sind 23 Prozent. Außer den bestehenden Deutschklassen für Schüler mit fehlenden oder geringen Deutschkenntnissen an den Mittelschulen Altenerding und Taufkirchen gibt es ab heuer auch eine an der Carl-Orff-Grundschule Altenerding.
Das Schulprofil Inklusion besitzen im Landkreis die Grundschule Erding am Grünen Markt, die Grundschule Dorfen und die Mittelschule Taufkirchen, zwei weitere Schulen machen sich laut Marion Bauer "gerade auf den Weg". Auch in diesem Bereich seien die Kinder mit Fördermaßnahmen und Lehrkräften gut versorgt. Neben der bereits bestehenden Beratungsstelle Inklusion, werden ab Januar 2019 zwei neue Beratungszentren eröffnet und zwar an der Grund- und Mittelschule Oberding und an der Mittelschule Dorfen. Dort arbeiten Schulpsychologen und Beratungslehrer in Teams. Später sollen die Förderstellen Mathematik dazu kommen.
Sehr gut sieht es auch beim Betreuungsangebot für die Grund- und Mittelschüler aus, sagte Robert Leiter, stellvertretender Leiter des Schulamts. Im Schuljahr 2018/19 werden an den Grund- und Mittelschulen für 909 Schüler 47 gebundene Ganztagsklassen eingerichtet. Nach Angaben von Leiter liegt der Landkreis hier "deutlich über dem Bezirksdurchschnitt in Oberbayern". Und bei den Offenen Ganztagsangeboten erreiche der Kreis sogar "einen absoluten Spitzenwert". Dieses Angebot gibt es im Schuljahr 2018/19 an sieben Mittelschulen und an zehn Grundschulen. An 20 weiteren Grundschulen ist eine Mittagsbetreuung eingerichtet. Das Fazit von Schulrat Leiter: Für alle Eltern, die eine Betreuung ihres Kindes benötigen, kann diese auch gewährleistet werden.
Als "Erfolgsgeschichte" haben sich laut Marion Bauer die Vorbereitungsklassen in Wartenberg und Finsing erwiesen, in denen die Schüler nach dem Quali in zwei Jahren zur Mittlere Reife geführt werden - " es gibt eine nahezu hundertprozentigen Erfolgsquote", so Bauer.