Schüleraustausch:Willkommenszeremonie in Shisui

Lesezeit: 2 min

Zu Besuch in einem fremden Land: Manchen Dorfener Gymnasiasten hat es so gut in Japan gefallen, dass sie bald wiederkommen wollen. (Foto: privat)

20 Dorfener Gymnasiasten reisen für knapp zwei Wochen nach Japan und sind vom herzlichen Empfang begeistert

Von Florian Kistler, Dorfen

Den Schülern fremde Kulturen zeigen und ihnen verdeutlichen, dass ein weltoffenes Zusammenleben möglich ist. Das war laut Andrea Hafner, Schulleiterin des Gymnasiums Dorfen, das Ziel des Schüleraustausches mit einer japanischen Schule in Shisui, die östlich der Hauptstadt Tokyo liegt. 20 Dorfener Schülern wurde diese Reise möglich gemacht. Sie verbrachten Anfang Juni knapp zwei Wochen in Japan.

Den Grundstein für die Kooperation mit der Schule in Shisui hat die Stadt Dorfen gelegt. Vor einigen Jahren waren Verwaltungsbeamte aus der japanischen Stadt nach Dorfen gereist um eine Städtepartnerschaft vorzubereiten. In den Gesprächen entstand die Idee für einen Schüleraustausch. Umgesetzt wurde sie zum ersten Mal im Jahr 2017. Elf japanische Schüler besuchten damals die Isenstadt.

Für die Reise nach Japan hätten sich laut Lehrer Wolfram Heinzmann, der selbst mit nach Japan gereist war, rund 60 Schüler beworben, genommen werden konnte nur ein Drittel. "Die Wahl fiel auf Schüler, die sich im SMV engagieren oder als Tutor arbeiten", sagt Heinzmann. Mit dabei waren auch Maximilian Zollner (9d), Tobias Westenberger (9d) und Eva Widl (10c). Sie zeigten sich begeistert von der Reise, hatten aber auch mit Problemen zu kämpfen. So sei die Verständigung mit den Gastfamilien nicht immer leicht gewesen. "Es wurde zwar Englisch gesprochen, aber auf einem niedrigen Niveau", erzählt Maximilian. Das Leben bei der Familie sei aber sehr harmonisch gewesen. "Wir haben oft etwas unternommen", meint Tobias. Ähnlich erging es Maximilian: "Es kam eigentlich nie vor, dass ich mal eine Stunde in meinem Zimmer war, es war immer was los."

Bevor das Abenteuer losgehen konnte, mussten die Schüler einen 20 Stunden langen Flug hinter sich bringen. In Japan stand zuerst eine Tempelbesichtigung auf dem Programm. Anschließend wurden die Gymnasiasten feierlich in der Schule in Shisui empfangen. "Das Schulhaus war mit Flaggen dekoriert und es gab eine Willkommenszeremonie", erinnert sich Maximilian. "Damit hatten wir nicht gerechnet. Selbst das lokale Fernsehen war anwesend und hat einen Beitrag über uns gedreht." Interessiert zeigten sich auch die japanischen Schüler. Ihnen hätten die Dorfener sogar Autogramme gegeben. Die Gymnasiasten waren von der Disziplin an der Schule beeindruckt. "Zweimal täglich müssen die Schüler in Shisui das Schulhaus putzen", erzählt Maximilian. "Auch müssen alle am Morgen den Schulsong singen."

Nach einer Woche ging die Reise für die Dorfener weiter. Neben Aufenthalten in Kyōto und Hakone stand ein Besuch der Hauptstadt Tokio an. "Das ist eine endlose Stadt. Wenn man zum Horizont schaut sind überall Häuser", erzählt Tobias . In Tokio durften die Schüler die bayerische Repräsentanz besuchen. Der Leiter hatte die Reisenden zu einem Essen auf die Dachterrasse eingeladen. "Das hat uns allen sehr gut gefallen", meint Maximilian. Den Gymnasiasten wurde sogar angeboten ein Praktikum in der Repräsentanz zu absolvieren.

Dass es einige der Schüler noch einmal nach Fernost zieht, scheint nicht so unwahrscheinlich. "Ich will vielleicht nach dem Abitur einen Monat mit dem Rucksack durch Japan reisen", meint Eva. Maximilian kann sich vorstellen, im Studium ein Auslandssemester in einer japanischen Stadt zu verbringen.

© SZ vom 26.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: