Rund 2000 Einsätze im Jahr:Höhere Lebensqualität

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Funktional ist das Gebäude, in das in diesen Tagen das BRK mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern der Rettungswache einzieht. (Foto: Gerhard Wilhelm/oh)

Bayerisches Rotes Kreuz bezieht neue Rettungswache in Taufkirchen. Den Menschen kann nun schneller geholfen werden

Von Philipp Schmitt, Taufkirchen

Die neue 994000 Euro teure Rettungswache des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) an der Fichtenstraße in Taufkirchen ist am Mittwoch feierlich eröffnet worden und betriebsbereit - auch wenn der Umzug erst in den nächsten Tagen abgeschlossen sein wird. "Für mich ist die Eröffnung ein Freudentag", sagte der BRK-Kreisvorsitzende, Taufkirchens Bürgermeister Franz Hofstetter (CSU). Er freue sich, dass der Bau nach dem Spatenstich im Oktober 2017 zügig realisiert worden sei. Vom neuen Standort an der B388 aus könnten die Mitarbeiter den Menschen schneller helfen. Jährlich rückt das BRK in Taufkirchen zu etwa 2000 Einsätzen aus. "Für mich ist die Rettungswache ein Stück Lebensqualität. Im Notfall ist bei der Hilfe jede Minute wichtig."

Hofstetter bedankte sich nicht nur bei der Kreisgeschäftsführerin Gisela van der Heijden und ihrem Team, sondern auch bei den Nachbarn, mit denen sich das BRK "gut zusammengerauft" habe. Dabei mussten anfängliche Widerstände gegen den Bau auf einer Wiese in Hanglage überwunden werden. In Taufkirchen sei "trotz aller Hindernisse etwas Schönes entstanden", sagte van der Heijden. Die Nachbarn werden demnächst zu einem Begrüßungskaffee einladen. Nach dem auf einem Gutachten basierenden Beschluss des Vorstandes sei das Projekt in guter Zusammenarbeit mit der Gemeinde Taufkirchen realisiert worden, die Handwerker hätten zuletzt unter anderem bei den Pflasterarbeiten unter Hochdruck gearbeitet. Die meisten Räume sind noch leer, erst in den nächsten Tagen erfolgt der komplette Umzug aus den bisher genutzten Containern. Immerhin stand schon ein Sofa im Aufenthaltsraum, das von Erdings OB Max Gotz (CSU) getestet und für gut befunden wurde.

Van der Heijden räumte ein, dass es bis zur Fertigstellung wie bei jedem Bauwerk den einen oder anderen Stolperstein aus dem Weg zu räumen gegolten habe. Sie freue sich nun aber über die neue Rettungswache, mit der weitere Potenziale genutzt werden könnten. Das Haus wurde in Fertigbauweise erstellt und hat eine Gesamtfläche von 564 Quadratmetern, es steht auf einem Grund, der der Gemeinde Taufkirchen gehört. Dazu hat die Kommune einen Erbbaupachtvertrag mit dem BRK geschlossen. An dem neuen Standort gibt es drei Garagenplätzen für Einsatzfahrzeuge, 335 Quadratmeter sind für ehrenamtliche Helfer und 163 Quadratmeter für Sozial und Funktionsräume für neun hauptamtliche und 15 ehrenamtliche Helfer und dem BRK-Nachwuchs vorgesehen. Die Größe der Räume sei von der Landesgeschäftsstelle berechnet und vorgegeben worden, sagte van der Heijden.

Einen "Riesenglückwunsch" zum neuen Gebäude, das Defizite im Taufkirchener und Dorfener Raum beseitigen helfe, übermittelte Landrat Martin Bayerstorfer (CSU). Er fügte an, dass die Entscheidung für den Standort nicht willkürlich, sondern nach reiflicher Überlegung getroffen worden sei. Er bezeichnete den Standort als ideal, er habe für die anfänglichen Bedenken der Nachbarn aber auch Verständnis gehabt. Van der Heijden und Thomas Stadler von der BRK-Landesgeschäftsstelle fügten an, dass bei der Finanzierung das Budget eingehalten worden sei.

Rettungsdienstleiter Cristian Caspari erläuterte beim Rundgang die Arbeit in den neuen Räumen: Der Dienst werde rund um die Uhr 365 Tage im Jahr absolviert, um im Notfall die vorgeschrieben Hilfsfrist von zwölf Minuten einhalten zu können. Für den Nachtdienst stehen im Untergeschoss Aufenthaltsräume, Schlafräume, eine Küche und eine kleine Terrasse zur Verfügung. Zudem gibt es Umkleideräume und sanitäre Anlagen. Der BRK-Kreisverband Erding ist für 1400 ehrenamtliche und 120 hauptamtliche Mitarbeiter zuständig, die im Jahr 2017 etwa 17 600 Einsätzen bewältigt haben.

© SZ vom 26.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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