Etwas mehr als 10,7 Millionen Euro investiert der Landkreis Freising in diesem und im kommenden Jahr in den Unterhalt seiner Straßen. Einige Projekte sind bereits am Laufen, andere starten erst 2018. Im Jahr 2019 sind 13,3 Millionen Euro für den Ausbau von Straßen vorgesehen. Der Kreisausschuss hat das vom Tiefbauamt vorgelegte Maßnahmenpaket gebilligt. Bisweilen unter Murren, denn insbesondere die Fraktion der Grünen und Albert Schindlbeck (Linke) finden es nicht gut, wenn auch wenig befahrene Kreisstraßen auf eine Breite von sechs Meter ausgebaut werden. Landrat Josef Hauner (CSU) signalisierte, dass der Landkreis nach Möglichkeit überall dort Radwege bauen werde, wo der Grunderwerb geklärt sei.
Etwas Geduld müssen die aufbringen, die sich einen Radweg zwischen Kirchdorf und Burghausen wünschen. Dessen Bau wird erst im Jahr 2019 beginnen. Die Gründe dafür sind unterschiedlicher Natur. Die Gemeinde Kirchdorf muss zunächst einen Beschluss fassen, sich an den Kosten für eine notwendige Stützwand zu beteiligen. Auf der Amperbrücke kann ein Geh- und Radweg mit einer Breite von 1,80 Meter entstehen. Zuvor müssen aber Brückenkappen erneuert werden. Außerdem fehlen Bodenuntersuchungen. Diese waren bisher nicht möglich, weil keine Genehmigungen für das Betreten der Grundstücke vorlagen. Anträge für eine staatliche Förderung müssten spätestens bis zum 1. September bei der Regierung vorliegen. Dies ist wohl nicht mehr möglich.
Die Planung für einen Ausbau der Kreisstraße FS 20 in der Ortsdurchfahrt von Dietersheim beginnt 2018. Dafür werden 71 000 Euro in den Haushalt eingestellt. 561 600 Euro kostet der Bau selbst, der im Jahr 2019 ansteht. Ähnlich verhält es sich beim Ausbau der Ortsdurchfahrt der FS 11 in Goldach. Die soll bis zur ED 7 erneuert werden. 150 000 Euro sind für Ingenieurleistungen vorgesehen. Gebaut wird 2019. Die Kosten betragen 2,1 Millionen Euro.
Auf sechs Meter ausgebaut wird die FS 30 zwischen Gammelsdorf und Enghausen. 303 000 Euro sind für Ingenieurleistungen in den Haushalt 2018 eingestellt. Der Ausbau selbst kostet etwa 3,4 Millionen Euro. Den Betrag von insgesamt 3,7 Millionen Euro fand Schindlbeck etwas viel "für so ein kleines Straßerl". Toni Wollschläger (Grüne) pflichtete ihm bei. Der Grunderwerb sei schwierig, das Verkehrsaufkommen nicht allzu groß. "Man muss nicht jede Nebenstraße auf sechs Meter ausbauen." Hauner entgegnete, dass alle Landkreisbürger das Recht auf sichere Straßen hätten. Einigkeit herrschte bei einem weiteren Bauvorhaben. 26 500 Euro sind 2018 zunächst für die Planung des Ausbaus der FS 33 in der Ortsdurchfahrt von Kranzberg vorgesehen. Die Baumaßnahme selbst kostet 488 000 Euro.
Der Landkreis schließt eine Planungsvereinbarung mit der Gemeinde Attenkirchen zum Bau eines Geh- und Radwegs zwischen dem Hauptort und Wimpasing. Zwei Varianten stehen dabei zur Auswahl. Die eine verbindet beide Orte entlang der FS 16 und fiele damit in die Baulast des Landkreises. Die Kosten betragen 410 000 Euro. Variante zwei verläuft über eine Gemeindestraße zum Bockerlradweg. Von dort aus gibt es gute Verbindungen nach Attenkirchen, Thalham und Zolling. Die Kosten von 100 000 Euro hätte die Gemeinde zu tragen. Nichts mehr im Weg steht dagegen dem Bau eines Radwegs zwischen Mittermarchenbach und dem Kreisverkehr an der FS 22. Dies kostet den Landkreis 175 000 Euro. 100 000 Euro Mehrausgaben genehmigte der Kreisausschuss für den Ausbau der FS 9 in Palzing. Dort muss der Boden ausgetauscht werden, weil dieser nicht tragfähig genug ist. Die Kosten waren mit 696 400 Euro veranschlagt.
Aus Gründen der Verkehrssicherheit erneuert der Landkreis künftig bei Bedarf die Markierungen auch an den Fahrbahnrändern. Bislang war dies aus wirtschaftlichen Gründen nur für die Straßenmitte vorgesehen. Doch viele Autos verfügen heutzutage über Spurhalteassistenten. Der muss die Seitenmarkierungen erfassen können.