Oberding:Verschärfte Verkehrsüberwachung

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Falschparker sorgen in Schwaig für Ärger (Foto: Johannes Simon)

Mit 120 Stundenkilometer am Kindergarten vorbei? Damit soll jetzt Schluss sein. Die Gemeinde setzt auf Tempokontrollen und auf Parküberwachung

Autofahrer aufgepasst: Von Oktober an verschärft Oberding die Verkehrsüberwachung im Verwaltungsgebiet. Zusätzlich zu den vor einem Jahr eingeführten Tempokontrollen wird in den nächsten Tagen mit der Parküberwachung begonnen. Die Blitzer-Aktionen haben nach Ansicht der Gemeinde bislang Erfolg gezeigt. Die Beschwerden über Raser seien stark zurückgegangen, heißt es im Rathaus. Fragt man im Ortsteil Schwaig nach, sind die Anwohner geteilter Meinung.

Mit 120 Stundenkilometern raste im vergangenen Jahr ein Autofahrer durch den Ortsteil Notzing, "direkt beim Kindergarten vorbei", berichtet Josef Steinkirchner. Der Geschäftsleiter der Verwaltungsgemeinschaft Oberding kann sich noch gut erinnern. Er war damals vor Ort auf Stippvisite bei einer neueingerichteten Messstelle. Kurz zuvor hatte die Gemeinde eine private Wachgesellschaft mit Tempokontrollen in ihren Ortsteilen zu beauftragt.

Massive Beschwerden

Im Rathaus habe es "massive Bürgerbeschwerden über Raser" gegeben, so Steinkirchner. "Wir mussten was unternehmen." Zusätzlich wurden an den Ortseingängen digitale Anzeigetafeln aufgestellt, die den Fahrern die aktuelle Geschwindigkeit signalisieren. Darüber hinaus übernimmt seitdem die Polizeiinspektion Erding stichprobenartige Messungen.

Kontrolliert werde immer stundenweise, regelmäßig und an verschiedenen Stellen, verrät Steinkirchner. Im Durchschnitt seien acht Prozent der gemessenen Fahrzeuge zu schnell dran. Aber das wechsle von Monat zu Monat. Im November vergangenen Jahres zum Beispiel mussten 15 Prozent verwarnt werden, im Dezember hingegen waren es 3,9 Prozent. Gewinn mache die Gemeinde mit den Bußgeldern aber nicht, beteuert er. "Wir rechnen mit einer Schwarzen Null."

"Es ist besser geworden"

Den Tempokontrollen bescheinigt der Verwaltungsleiter "ein relativ gutes Ergebnis". Zuvor habe es täglich Beschwerden im Rathaus gegeben, "die sind jetzt viel weniger geworden". Eine kurze Umfrage in Schwaig ergibt folgendes Bild: "Es ist definitiv besser geworden", lautete das Fazit einer Passantin. "Seit die Leute wissen, dass geblitzt wird, fahren sie vorsichtiger", sagte eine Anwohnerin in Schwaig. "Viele fahren trotzdem viel zu schnell", war aber auch ein paar Mal zu hören. Und eine junge Mutter erklärte, sie habe schon manchmal Angst, wenn sie mit dem Kinderwagen auf der Hauptstraße entlang laufen müsse.

Es sind aber nicht nur die Temposünder, die in Schwaig für Ärger sorgen. "Wir haben derzeit ein Problem mit Falschparkern", berichtet Steinkirchner. Zum Beispiel würden Fluggäste für die Urlaubszeit einfach ihr Auto im Ort abstellen, um sich die Parkgebühren am benachbarten Flughafen oder einem der Park-and-Fly-Plätze zu sparen.

"Anwohner und Firmenbeschäftigte beschweren sich immer wieder, dass sie keinen Parkplatz in Schwaig finden." Auch Verkehrsbehinderungen durch falsch geparkte Busse vor den Schwaiger Hotels waren im Gemeinderat schon Thema. Als eine erste Maßnahme wurde bereits eine neue Stellplatzverordnung verabschiedet, laut der Häuser ab einer bestimmten Bettenanzahl einen zusätzlichen Busparkplatz nachweisen müssen.

© SZ vom 07.10.2015 / regi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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