Preiswürdige Gestaltung:Besinnung und Erholung

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Eine Jury ehrt die schönsten Friedhöfe im Landkreis: Wartenberg bekommt den ersten Preis

Von Philipp Schmitt, Wartenberg

Ein Bewusstsein für schöne Friedhöfe im Landkreis und deren vielschichtiger Bedeutung als Ort der Trauer und der Begegnung zu schaffen - Dieses Ziel hat der vom Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landespflege gestartete bayernweite Wettbewerb "Unser Friedhof - Ort der Würde, Kultur und Natur" unter der Schirmherrschaft der bayerischen Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) verfolgt. Dazu haben Kreisverbände in Bayern Preise an besonders gelungene und gepflegte letzte Ruhestätten vergeben. Im Landkreis Erding kam der Wartenberger Friedhof rund um die Rockelfinger Kirche bei der Landkreis-Jury besonders gut an. Die Juroren zeichneten ihn für das überzeugende Gesamtbild und die gepflegte, gut durchdachte Anlage mit dem ersten Platz aus.

Am Donnerstag haben die Vorsitzende des Kreisverbandes für Gartenbau, Brigitte Murla, und der Geschäftsführer des Verbandes und Marktgemeinderat August Groh die vier im Landkreis ausgewählten Preisträger bekannt gegeben: "Ich freue mich sehr über die Wahl", sagte der Wartenberger Bürgermeister Manfred Ranft. Am 26. September sollen Vertreter aus der Marktgemeinde neben den Siegern aus anderen Landkreisen von der Schirmherrin Ulrike Scharf die Urkunden und Plaketten erhalten. Der Kreisverband möchte zudem versuchen, die Umweltministerin im Zusammenhang mit dem Wettbewerb und der Preisvergabe zu einem weiteren Termin nach Erding zu lotsen.

Mit dem zweiten Platz wurde der Taufkirchener Friedhof ausgezeichnet: "Wir sehen das als Bestätigung für die Arbeit am Friedhof", sagte Friedhofsreferent Christian Aigner, der den Preis auf Bezirksebene bei einer Veranstaltung des Bezirksverbands im März erhalten soll. Den dritten Platz teilen sich die Ruhestätten in Finsing und Erding (Sankt Paul). "Unser Friedhof ist noch relativ neu, deshalb freuen wir uns über die Auszeichnung. Denn es ist in der heutigen Zeit nicht einfach, einen neuen Friedhof anzulegen", sagte der Finsinger Bürgermeister Max Kressirer. "Wir fühlen uns durch den Wettbewerb inspiriert", fügte Kirchenpfleger Günther Adelsberger von der für die Anlage Sankt Paul an der Sempt zuständigen Erdinger Pfarrei an. Die Urkunden für die dritten Plätze sollen im Rahmen einer Veranstaltung des Kreisverbandes überreicht werden.

Die neben Murla und Groh unter anderem mit dem Fraunberger Bürgermeister Hans Wiesmaier und dem Steinmetz Paul Neumeier besetzte Erdinger Fachjury absolvierte am 6. Juni einen Besichtigungs-Marathon quer durch den Landkreis. Die Kriterien für die Bewertung - zum Beispiel Lage, Erschließung und Eingrünung - steuerte der Landesverband für Gartenbau bei. "Ziel des Wettbewerbs ist es, das Bewusstsein der Bevölkerung für gut gestaltete Friedhöfe zu schärfen und positive Beispiele einer vorbildlichen Friedhofsgestaltung zu würdigen", sagte Murla. Dabei sei auch auf barrierefrei erreichbare Zugänge oder die mögliche Umsetzung neuer Bestattungsformen, wie etwa Urnenbeisetzungen, geachtet worden. Die Expertenkommission auf Ebene des Kreisverbandes sollte auch beachten, ob die Friedhöfe Besinnung und Erholung fördern und Lebensraum für Pflanzen und Tiere bieten.

Untersucht werden konnten angemeldete Friedhöfe in kirchlicher und kommunaler Trägerschaft. Wartenbergs Bürgermeister Ranft bedankte sich im Hinblick auf den ausgezeichneten Wartenberger Friedhof insbesondere bei Paul Neumeier, Winfried Gehensel, Gabi Kell und René Kaminsky vom Haus Wartenberg, die mit Bewohnern des Hauses die Anlage in Form halten. Einen Bayern-Gesamtsieger gibt es bei dem Wettbewerb nicht.

© SZ vom 06.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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