Pop- und Jazz Ensemble:#anchoralovesyou

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Der Freisinger Chor Anchora feiert sein fünfjähriges Bestehen. Entstanden ist er aus den Reihen ehemaliger Camerloher-Schüler, die extra für Proben und Auftritte nach Freising kommen. Jetzt kommt das Jubiläumsprogramm

Von Henrike schulze-wietis, Freising

Nach dem Abitur der Heimat erst mal den Rücken kehren. Raus in die weite, aufregende Welt. Studieren, eine Ausbildung machen oder reisen. München, Berlin, Hamburg, London und noch weiter. Doch sein Zuhause kann man doch nicht ganz vergessen und kommt zumindest für kurze Zeit zurück nach Freising. Und das schaffen nicht nur Weihnachten und Ostern, sondern auch ein ganz besonderes Projekt: das Pop- und Jazz Ensemble Anchora;

Der Freisinger Chor entstand vor fünf Jahren aus ehemaligen Schülern des Camerloher Gymnasiums. Seitdem präsentiert die Gruppe mehrmals im Jahr unter der Leitung von Mimi Neumair und Lukas Maier ihr Programm. Sie performen sowohl Klassiker und Evergreens, als auch frische Songs aus den Charts. Mittlerweile zählt Anchora etwa 100 Mitglieder, jedoch wohnt weniger als die Hälfte in Freising. Trotzdem finden sich die meisten an den Projektwochenenden zu Chorproben und Aufritten zusammen. "Es ist schön, dass so viele unterschiedliche Menschen den Weg zurück in ihre Heimat finden, um gemeinsam Musik zu machen", sagt Lukas Maier stolz. Es sei eine große Bereicherung, dass verschiedenste Einflüsse durch die Mitglieder den kreativen Prozess des Chores entwickeln. "Anchora ist sowohl musikalisch, als auch sozial ein wichtiges Projekt. Es entstehen Freundschaften, die gemeinsam etwas Großes schaffen", so Maier.

Seit der Gründung vor fünf Jahren habe er ein kontinuierliches Wachstum bemerkt - neben den steigendenden Mitgliederzahlen sei vor allem der musikalische Fortschritt sehr erfreulich. Der Chor covere nicht nur Songs von anderen Künstlern, sondern baue auch selbst geschriebene Songs der Mitglieder in sein Programm ein. "Wenn jemand eine Lied-Idee hat, bringt er sie mit, und wir arbeiten gemeinsam an einem Ergebnis. Anchora ist ein Chor, aber auch zeitgleich Band. Das macht uns einzigartig", so Maier.

Außerdem sei der Chor experimentierfreudig: Neben etablierten Künstlern widmet sich die Gruppe auch unbekannten Musikern, die eigentlich nicht dem Chor-Klischee entsprechen. Im neuen Programm interpretieren sie ein Stück einer Berliner Punkband neu. "Auf einmal entstehen Freundschaften zwischen Freisinger Chören und Berliner Punkern", lacht Maier. Zum fünfjährigen Bestehen präsentiert Anchora ein neues Programm in der Aula des Camerloher-Gymnasiums. Im Fokus stehen diesmal regionale Künstler aus Freising, deren Sound gecovert wird. Junge Musiker und Bands wie "jabbadafunk", "Raffael Luto" oder "Sweetlemon" haben das Konzept maßgeblich inspiriert. "Das ist das beste Programm, das wir je hatten", kündigt Maier an. Das tue er zwar in jedem Jahr, habe jedoch noch nie geirrt, gibt er mit einem Augenzwinkern zu. Das Programm sei einzigartig, da die Komposition und Zusammenstellung der Stücke "komplett selber gemacht sind und es das so kein zweites Mal gibt", erklärt er. Ein weiteres Highlight sei ein 25-minütiges Schlager-Medley, das Mimi Neumair in den letzten Monaten mit dem Chor einstudiert hat.

"Das Wichtigste ist, dass wir die Liebe, die wir beim Musizieren fühlen, an unser Publikum weitertragen", so Maier. Ihr Slogan #anchoralovesyou beinhalte genau das: die Liebe zum Singen, die Liebe zur Gemeinschaft und die Liebe zum Publikum. Anchora "Live 2019" lädt am Samstag, 11. Mai, um 11 und um 18 Uhr zum Jubiläumskonzert in die Aula des Camerloher-Gymnasiums ein. Die Abendvorstellung ist bereits ausverkauft, für das 11-Uhr-Programm sind aber noch Karten bei Bücher Pustet erhältlich. Sie kosten 15, ermäßigt zehn Euro.

© SZ vom 10.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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