Polizei:Viele Fragen

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Monika Liebl wird seit 21. Juli 2007 vermisst

Es ist ein Fall, der neben der Polizei auch die Medien und viele Menschen in Internet-Foren seit nunmehr elf Jahren beschäftigt: Wo ist Monika Liebl aus Erding? Ihre Handtasche mit persönlichen Gegenständen, darunter mehrere 1000 Euro, wurde am 21. Juli 2007, einen Samstag, am Kronthaler Weiher gefunden. Ihr Auto, einen Ford Ka, hatte man kurze Zeit später am Schrannenplatz in der Innenstadt entdeckt. Von ihr aber keine Spur. Eine Suche nach der damals 41-jährigen Frau durch Polizeitaucher im See blieb ebenso erfolglos, wie das Durchkämmen der Umgebung.

In Foren wie "Ungelöste Mord- und Kriminalfälle", wird seitdem spekuliert. Zum Beispiel, was sie mit dem Geld wollte. Laut Thomas Rauscher, stellvertretender Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Landshut, soll Monika Liebl ihrer Mutter erklärt haben, sie erwäge ihren Bruder in Mexiko zu besuchen. Vom Flughafen München ist sie nach den Ermittlungen aber nicht abgeflogen.

Die Kripo Erding verfolgte nun eine neue Spur, wie Hans-Peter Kammerer von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Oberbayer Nord mitteilt: Ein Unbekannter habe auf der Homepage des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg den Hinweis auf einen möglichen Täter hinterlassen und wo man die Leiche von Monika Liebl finden könne, vergraben in der Kleingartenanlage in der Nähe des Sees. Der Verdächtige, ein etwa 60 Jahre alter Mann, der heute im Frankfurter Raum wohnt, stritt aber bei seiner Vernehmung jegliche Verbindung ab. Nach Angaben der ermittelnden Staatsanwaltschaft Landshut lebte der Mann zum Zeitpunkt des Verschwindens in Erding. Was ihn verdächtig machte für die Fahnder, war, dass er kurz nach dem 21. Juli weggezogen ist. Zudem habe er, wie auch Liebl, zum damaligen Zeitpunkt Bekanntschaften über Internet gesucht. Ob sich beide aber tatsächlich gekannt und sogar getroffen haben, ist unbekannt.

Die Kripo Erding untersuchte dennoch am Dienstag noch einmal aufgrund des anonymen Hinweises fünf Parzellen der Kleingartenanlage mit zwei Leichenspürhunden der Polizei sowie mit einem Georadargerät, mit dem man ohne den Boden aufgraben zu müssen, Strukturen im Erdreich erkennen kann - zum Beispiel Knochenreste. Doch die Suche blieb ohne Erfolg.

Die Mordkommission der Kripo Erding hofft nun dennoch, trotz der großen Zeitspanne, auf neue Hinweise aus der Bevölkerung. Wer hat die 41-jährige Frau nach dem 21. Juli 2007 gesehen? Wer kann Informationen zu ihrem Aufenthalt geben? Wer hat sie am Tag ihres Verschwinden gesehen, eventuell sogar in Begleitung? Liebl war 1,60 Meter groß, schlank, hatte längeres braunes Haar und grün-graue Augen. Hinweise nimmt die Kriminalpolizeiinspektion Erding, Tel. 08122/968-0, Fax 08122/968-136 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

© SZ vom 22.11.2018 / wil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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