Poing:Ein Campus für die Tierforschung

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In Grub entsteht eine europaweit einzigartige Einrichtung

Wie können Krankheiten bei Rindern und Schweinen vermieden werden? Welche Alternativen gibt es zum Einsatz von Antibiotika? Wie kann bei der Haltung mehr auf das Tierwohl eingegangen werden? Von Mitte 2016 an wollen elf bayernweit tätige Organisationen aus den Bereichen Tierhaltung, Tierzucht und Forschung im Poinger Ortsteil Grub gemeinsame Antworten auf Fragen wie diese suchen. Dann soll das neue "Kompetenzzentrum Tier" eingeweiht werden.

"Diese europaweit einzigartige Einrichtung bündelt die Kompetenz, das Wissen und das Können in Sachen Tierproduktion", sagte der bayerische Landwirtschaftsminister Helmut Brunner. "Sie ist ein wichtiger Meilenstein zur Sicherung des Tierhaltungsstandorts Bayern." Andreas Randt, Geschäftsführer des Tiergesundheitsdiensts (TGD), sprach von einem "Leuchtturmprojekt". Nur im Verbund sei man in der Lage, Lösungen zu erarbeiten.

"Wir als bayerische Landwirtschaft haben es geschafft, uns zu bündeln", sagte Stephan Neher, Vorsitzender der Tierzuchtforschung. Sein Verein wird den Sitz von München nach Grub verlagern und komplett in das Gebäude einziehen, in dem bis vor kurzem noch TGD und Tierzuchtforschung gemeinsam untergekommen waren. Das wird derzeit saniert. In dem Neubau sind dann die Labore zu finden, in dem Tiergesundheitsdienst und die übrigen Organisationen unter modernen Bedingungen forschen können. Durch den "Campuscharakter", wie Randt es nannte, könne das Wissen am Standort leicht ausgetauscht werden. Mehr als 200 Personen sollen im Kompetenzzentrum beschäftigt werden; gemeinsam mit der benachbarten Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft mit 145 Angestellten und der Besamungsstation der Bayerngenetik könnte Grub somit eine führende Rolle in Bayern beim Thema Tierhaltung und -forschung einnehmen. "Mein großer Traum ist es, dass das Kompetenzzentrum die Heimat der bayerischen Landwirtschaft wird", sagte Neher.

Insgesamt 15 Millionen Euro wird das Projekt kosten. Acht Millionen zahlt die Tierzuchtforschung, die mit dem TGD Träger des Zentrums ist. Der Tiergesundheitsdienst übernimmt 7,2 Millionen Euro. Ziel des Kompetenzzentrums sei, das Wissen der beteiligten Organisationen, darunter die Landesverbände für Rinder-, Schweine-, Schaf- und Ziegenzucht sowie der Geflügelwirtschaft, zu bündeln und eine zentrale, tierartübergreifende Plattform entstehen zu lassen.

© SZ vom 07.08.2015 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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