Pandemie:Scharfe Kritik der Jungen Union

Die Nachwuchs-CSU beklagt zweiten Lockdown als unverhältnismäßig

Die Jungen Union (JU) kritisiert scharf die von Montag an geltenden Corona-Maßnahmen. In einer Pressemitteilung schreibt Daniel Gottal, der Kreisvorsitzende der CSU-Nachwuchsorganisation, dass zwar "Kontaktbeschränkungen und AHA-Regeln zwingend erforderlich sind, um das Infektionsgeschehen auf einem niedrigen Level zu halten". In der Erdinger JU habe man jedoch "erhebliche Zweifel an der Verhältnismäßigkeit der neuen Maßnahmen". Das bezieht sich vor allem auf die "verschwindend geringe Ansteckungsgefahr" in der Gastronomie und Hotellerie, die das Robert-Koch-Institut selbst bestätigt habe. Gleiches gelte aber auch für den Amateur- und Breitensport sowie den Kultursektor. "Warum jetzt nicht weiter auf föderalistische Maßnahmen gesetzt wird, um dort entschieden einzugreifen, wo es dringend erforderlich ist, verstehe ich nicht. Jetzt wird ganz Deutschland gleich 'schlecht' behandelt", schreibt Gottal. Positiv sei zwar, dass Unternehmen einen Umsatzausgleich erhalten sollen. "Doch der Preis kommt den Steuerzahler mit zehn Milliarden Euro unnötig teuer zu stehen." Auch die Parlamente würden "komplett übergangen" und das "politische Ungleichgewicht nur noch von den Gerichten in Deutschland im Zaum gehalten, die den Regierungen Parole bieten". Weiter beklagt Gottal, "dass junge Menschen pauschal verurteilt und für angebliche 'Corona-Partys' verantwortlich gemacht werden".

© SZ vom 02.11.2020 / flo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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