Organisatorin und Bindeglied:Mit ganzem Herzen dabei

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Lisa Koller ist neue evangelische Gemeindereferentin

"Überall, wo Kinder rumhüpfen, bin auch ich irgendwo dabei", sagt Lisa Koller. In ihrer neuen Position als Gemeindereferentin der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Freising findet sich die 24-Jährige als Lehrerin, Betreuerin, Organisatorin, Bindeglied zwischen Jung und Alt, Ansprechpartnerin, Vermittlerin oder auch als Enkelkind wieder. Als Kind eines nicht kirchlich geprägten Haushalts fühlte sie sich im evangelischen Religionsunterricht oft nicht wahrgenommen und erinnert sich: "Wir waren ganz wenige und mussten durchs Schulhaus laufen, weil wir immer ausgesiedelt worden sind." Zur evangelischen Kirche kam Lisa Koller über ihre eigene Konfirmation, lernte, was es heißt, evangelisch zu sein, machte viele neue Bekanntschaften und engagierte sich erst ehrenamtlich und dann auch eine Ebene höher in der Dekanatsjugend.

Für Koller war immer klar, dass sie bei ihrer Arbeit in Kontakt mit Menschen stehen will. Nachdem sie von ihrer Mutter zu einem Praktikum bei der Bank geschickt wurde, war ihr bewusst, dass diese Art von Begegnung mit Menschen nichts für sie ist: "In der Gemeinde wird jeder mit seinen Gaben und Fähigkeiten so genommen, wie er ist, und es entsteht ein ganz besonderes Gemeinschaftsgefühl. Das ist absolut das, wo mein Herz hängt bei der Arbeit", sagt sie. Nach dem Abitur entschied sie sich, in Nürnberg Religionspädagogik und kirchliche Bildungsarbeit zu studieren. "Im Oktober ging das Studium los und im Dezember musste ich gleich meine erste Stunde im evangelischen Religionsunterricht halten", erzählt Lisa Koller.

60 Prozent ihrer Arbeitszeit verbringt sie mit Kindern und Jugendlichen im Alter von 14 bis 20 Jahren, die nach ihrer Konfirmation weiter in der Kirche aktiv sein wollen. In der Jugendgruppe bekommen die Teilnehmer Schulungen und werden bei der Organisation von Jugendfreizeiten und Kinderzeltlagern mit in die Verantwortung genommen. Die restlichen 40 Prozent bestehen daraus, ein Bindeglied zwischen den neuen 13- bis 14-jährigen Konfirmanden und der Jugendarbeit zu sein sowie im Austausch mit Senioren zu stehen. "Da bin ich eher so die Enkelgeneration und in einer ganz anderen Rolle. Es macht mir auch richtig Spaß, man kann viel lernen und es ist trotzdem schön, wenn ich ihnen etwas erzähle und sie sich darüber freuen", sagt Lisa Koller.

Dabei sieht sie es als ihre Aufgabe an, Berührungspunkte zwischen Jung und Alt zu schaffen. Mit einem Projekt, an dem die ganze Gemeinde teilnehmen kann, will Koller genau das erreichen. "Wir wollen unser Gemeindehaus ein bisschen gestalten und bunter machen, damit man auch nach außen sieht, dass wir da sind", erzählt sie. Ziel ist es, die vorhandenen Strukturen in der Kinder- und Jugendarbeit zu festigen und sie weiter zu entwickeln. Sie sagt: "Ich will, dass sich unsere wunderbaren Jugendräume mit Leben füllen und jeder eine Heimat finden kann und sich als Teil der Gemeinde fühlt."

© SZ vom 21.10.2019 / meto - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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