Oberding:Verstärkter Sicherheitsdienst

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Entlassener Straftäter ist in Aufkirchen eingezogen

In die Flüchtlingsunterkunft Aufkirchen ist am Freitag Vormittag der aus der Haft entlassene Intensivstraftäter eingezogen. Das gab Oberdings Bürgermeister Bernhard Mücke (CSU) gestern beim Pressegespräch des Helferkreises "Starke Hände" im Pfarrheim von Aufkirchen bekannt. Erneut übten Helfer und Bürgermeister harte Kritik an der Informationspolitik der Regierung von Oberbayern. Regierungspräsidentin Maria Els habe ihm inzwischen einen Gesprächstermin für die Woche nach den Pfingstfeiertagen zugesagt, sagte Mücke: "Ich habe eine Menge Fragen."

Der Neuzugang in der Aufkirchener Flüchtlingsunterkunft saß wegen eines Sexualdelikts drei Jahre und fünf Monate in Haft und darf nicht mit Frauen in einer Anlage wohnen. Deshalb waren am Montag vier Familien von Aufkirchen in eine Unterkunft in München verlegt worden. Jetzt leben in der Anlage circa 90 Männer. Wie Mitglieder des Helferkreises berichteten, herrschen seit Freitag strenge Zugangskontrollen zu der Unterkunft, zum Beispiel gibt es jetzt für alle Besucher eine Ausweispflicht. Außerdem sei der private Sicherheitsdienst von zwei auf vier Mitarbeiter aufgestockt worden. Der Neuzugang sei am ersten Tag von einem Mann, wahrscheinlich seinem Bewährungshelfer, und einem Polizeibeamten begleitet worden, war beim Pressegespräch zu erfahren.

Der Helferkreis will "von der Regierung endlich klare Antworten", betonte Sprecherin Andrea Hartung - unter anderem "eine Bestätigung, dass keine weiteren schweren Straftäter nach Aufkirchen verlegt werden". Diese Sorge treibt auch Bürgermeister Mücke um, weil die Regierung die Unterkunft in Aufkirchen als "alternativlosen Standort" für den Neuzugang bezeichnet hatte. Er werde dies bei dem Treffen ansprechen und auch deutlich machen, dass mit der Neubelegung die gelungene Integrationsarbeit "torpediert" worden sei. Auf die Antworten sei er "äußerst gespannt".

© SZ vom 19.05.2018 / regi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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