Die Gemeinde Oberding hat seit Kurzem eine eigene Zeitung. Am heutigen Freitag erscheint die zweite Ausgabe des Oberdinger Kurier, der künftig einmal im Monat kostenlos an alle Haushalte verteilt wird. Das Neueste über Baumaßnahmen, Vereinsfeste oder Schützenwettkämpfe ist auch online nachzulesen. Das alte Amtsblatt der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Eitting-Oberding wird es weiterhin geben. Es erscheint demnächst allerdings in aufgepeppter Form und in Farbe.
"Oberding zeigt sich von seiner besten Seite", so lautet die Überschrift auf der Titelseite der Erstausgabe des Oberdinger Kurier. In dem Artikel geht es um die Bürgerversammlung, drei Farbfotos inklusive. Bürgermeister Bernhard Mücke will das gleich mal klarstellen: "Das wird aber jetzt kein Bürgermeisterblatt", betonte er. Eine eigene Ortszeitung sei in der Gemeinde "schon seit einigen Jahren auf der Agenda gestanden". Jetzt gebe es die Möglichkeit, "dass wir Entscheidungen der Gemeinde neutral und wesentlich ausführlicher darstellen können". Als Beispiel nennt Mücke den Bau der neuen Dreifachturnhalle, der nun in aller Breite berücksichtigt werden könne. "So viel Platz kann dem Thema in einer Tageszeitung einfach nicht eingeräumt werden."
Darüber hinaus soll der Oberdinger Kurier laut Bürgermeister auch eine Plattform sein, auf der sich die örtlichen Vereine und Institutionen präsentieren, "denn jeden einzelnen Verein und jede Aktivität können die Tageszeitungen halt auch nicht abdecken". Gerade Neubürger könnten sich nun von dem Angebot ein gutes Bild machen. Neben Busfahrplänen und Terminkalender kommen im Oberdinger Kurier zum Beispiel der Schützenverein, die Spieler vom FC Sportfreunde Schwaig, die Theatergruppe der Katholischen Landjugend Niederding oder das Kinderkino in der Gemeindebücherei groß raus. Ganzseitig, mit Farbbildern, professionell und durchaus hochwertig aufgemacht.
Herausgeber des Oberdinger Kurier ist der Icos-Verlag mit Sitz in Hallbergmoos. Das 1994 gegründete Unternehmen gibt insgesamt sechs Ortszeitungen heraus, darunter den "Mooskurier" in Hallbergmoos und das "Neufahrner Echo". Im Landkreis Erding ist der Oberdinger Kurier die bislang einzige Ortszeitung von Icos. In der Erstausgabe finden sich hauptsächlich Inserate von Firmen aus Hallbergmoos, doch wie Heiko Schmidt mitteilt, haben sich mittlerweile einige Anzeigenkunden aus Oberding bei ihm gemeldet. Oberding selbst zahlt auch einen Zuschuss, weil sich die Gemeinde Platz für offizielle Verlautbarungen der Verwaltung freihalten will, so Mücke. Wie hoch dieser Betrag ist, wollte er allerdings auch auf Nachfrage nicht verraten.
Das Gros der Artikel werde von Journalisten geschrieben, informiert Heiko Schmidt, der mit seiner Frau Christine den Icos-Verlag leitet. "Da gibt es auch keine Zensur", betont Mücke. Es sei immer gekennzeichnet, ob den Text die Gemeinde, ein Verein oder ein Journalist verfasst habe, fügt Heiko Schmidt hinzu. Die Resonanz auf die 24-seitige Erstausgabe sei "nur positiv" gewesen, so Bürgermeister Mücke. "Wir haben ja alle drauf gewartet." Auch Heiko Schmidt berichtet von einem großen Interesse. Innerhalb der ersten 14 Tage habe die Facebook-Seite des "Kurier" bereits 83 Besucher verzeichnet, so Schmidt.
Neben dem "Kurier" will die Verwaltungsgemeinschaft Eitting-Oberding das offizielle Amtsblatt, den "Gemeinde-Anzeiger", weiterführen. Dieser wird laut Bürgermeister Mücke weiterhin einmal die Woche erscheinen, kostenlos, sowohl auf Papier als auch zum Herunterladen im Internet. Damit das Amtsblatt im Vergleich mit dem "Kurier" nicht gar so schwarz-weiß daher kommt, soll es künftig Farbe erhalten. Und auch die Homepage der Verwaltungsgemeinschaft soll sich einer Auffrischungskur unterziehen. Allerdings will sich die Gemeinde damit "noch ein wenig Zeit lassen". Am Freitag erscheint jetzt erst einmal die zweite Ausgabe des Oberdinger Kurier. Auf Papier oder unter www.oberdinger-kurier.de.