Für den sanierungsbedürftigen Brunnen Nummer 5 im Oberdinger Moos ist bald Schluss: Der Gemeinderat Oberding hat seine Zustimmung für einen Neubau gegeben. Die Kosten liegen laut Bürgermeister Bernhard Mücke schätzungsweise zwischen 620 000 und 645 000 Euro.
Insgesamt drei Brunnen, Nummer 5, 6 und 7, betreibt der Zweckverband zur Wasserversorgung Moosrain im Oberdinger Moos. Der 1992 gebohrte und 100 Meter tiefe Brunnen Nummer 5 erschließt drei unterschiedliche Schichten - das entspricht den damaligen Vorgaben und sorgt heute für Probleme, wie Wolfgang Haberger, Geschäftsleiter des Zweckverbands, erklärt. Aufgrund der unterschiedlichen chemischen Zusammensetzung der Schichten und des ständigen Wasserdrucks kommt es zu einer Verockerung des Wassers, das heißt zur Ausflockung von Eisen und Mangan. Gleichzeitig setzten sich so die Schlitze, durch die das Wasser in den Brunnen laufen soll, zu. "Der Brunnen ist stark sanierungsbedürftig", betonte Bürgermeister Bernhard Mücke im Gemeinderat. Eine Sanierung würde sich auf 550 000 Euro belaufen, ein kompletter Neubau mit Rückbau des alten Brunnens liege geschätzt zwischen 620 000 und 645 000 Euro. "Der Wasserzweckverband plädiert für einen Neubau", berichtete Mücke, selbst Vorsitzender des Verbands. Aus dem Gemeinderat kam nun die Frage, warum denn eine Sanierung keine Option sei. Der Kostenunterschied betrage "gerade einmal 70 000 Euro", so Mücke, "aber wir haben keine Gewähr, dass dann die alte Wasserleistung wieder erbracht wird. Das ist ein Blindflug". Schon einmal habe es eine Sanierung gegeben "und das hat nur zwei Jahre gehalten", fügte er hinzu. Daraufhin gaben die Gemeinderäte einstimmig ihre Zustimmung für den Neubau, der gleich neben dem alten Brunnen errichtet werden soll. Die beiden anderen Brunnen im Oberdinger Moos stammen laut Wolfgang Haberger aus dem Jahr 2004 und 2014 und führen gemäß den neuen Vorgaben nicht mehr durch drei unterschiedliche Schichten. Der Zweckverband Moosrain betreut in Oberding vier weitere Brunnen und versorgt insgesamt 18 200 Einwohner der Gemeinden Eitting, Finsing, Moosinning, Neuching und Oberding sowie den Flughafen München mit Trink-, Brauch- und Löschwasser.