Oberding:Es fehlt noch am Feinschliff

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Der Gemeinderat diskutiert vor allem darüber, wie die Südfassade der geplanten Dreifachturnhalle aussehen soll

Von Regina Bluhme, Oberding

Die abgeänderte Südfront der geplanten Dreifachturnhalle sorgte im Gemeinderat am Dienstag für Diskussionen. Die ursprünglich vorgesehene Glasfassade auf der Südseite kommt für die Gemeinderäte auf keinen Fall in Frage, doch mit der neuen geschlossenen Front konnten sie sich auch nicht so recht anfreunden. Selbst wenn diese laut Architekt Birger Bhandary von "rauf und runter springenden Fenstern" durchbrochen wird. Vielleicht lag die mangelnde Begeisterung auch am Grauton der Skizze. Nun soll ein Entwurf in Farbe vorgelegt werden.

Die Pläne für die Dreifachturnhalle sind "fast fertiggestellt für die Baueingabe, ein paar Feinheiten wären noch zu klären", informierte Architekt Bhandary den Gemeinderat. Vor allem war zu klären, wie denn die Südfassade einmal aussehen soll. Die Gemeinderäte hatten bereits signalisiert, dass die geplante Glasfront auf der Nordseite kein Problem darstellt, doch "auf der Südseite wollen wir keine Verglasung", fasste Bürgermeister Bernhard Mücke (CSU) die Mehrheitsmeinung zusammen. Die Räte befürchten neben Schäden durch Steinschlag vor allem eine Überhitzung im Sommer.

Nun legte Birger Bhandary eine neue Planung für die Südfassade vor. Auf dem Whiteboard im Rathaus erschienen die Gebäudeansichten in verschiedenen Grautönen. "Grau ist nur ein Platzhalter", beruhigte Bhandary die Gemeinderäte. Gleichwohl musste er zugeben, dass die neue, geschlossene Südfassade "härter geworden ist". Um die kompakte Front aufzulockern, würden "einzelne Löcher reingeschnitten". Das sieht dann so aus, dass an der Fassade einige rechteckige Fenster versetzt angebracht werden sollen.

Begeistern konnte er die Gemeinderäte mit der "Lochfassade" nicht. Es wurde nachgefragt, ob nicht auch senkrecht stehende Fenster angebracht werden könnten. "Wir haben beide Richtungen ausprobiert", antwortete Bhandary. Für eine Sporthalle habe sein Büro aber eher die waagrechte Anordnung überzeugt. Nicht ganz einverstanden waren auch einige Gemeinderäte damit, dass aufgrund der geänderten Südseite das ursprünglich geplante Pultdach wegfällt. Es sollte sich "wie ein Blatt", sagte Bhandary, über alle Glasfronten legen und zugleich für die Durchlüftung sorgen. "Das Pultdach macht jetzt keinen Sinn mehr", erklärte der Architekt. Außerdem gebe es auch einen gestalterischen Grund: Eine geschlossene Front mit Pultdach, "das kann man leicht mit einem Gebäude von Lidl und Aldi verwechseln".

Den Vorschlag aus dem Gemeinderat, wenigstens einen Dachvorstand von 20 Zentimetern zu berücksichtigen, konterte Bürgermeister Mücke mit der Tatsache, dass auf dem Schulgebäude auch kein Dachüberstand vorhanden sei. Er sehe die Sache "pragmatisch", erklärte Mücke. Mit einer geschlossenen Südfront könne er durchaus leben. "Außerdem sparen wir uns Geld." Die Kosten für einen Ballfangzaun fielen zum Beispiel weg. Genaue Zahlen konnte Bhadary nicht nennen, doch es werde eine "eine spürbare Hausnummer" sein in geschätzter Höhe von 50 000 bis 100 000 Euro. Außerdem könne man mit Farbe und Material "noch viel an der Fassade machen", betonte Mücke. Mittlerweile gebe es eine Vielzahl von Materialien, Messing oder Kupfer, fügte Bhadary an. "Über einen glänzenden Würfel haben wir schon nachgedacht." Auf Wunsch des Gemeinderats soll der Architekt erneut einen Entwurf für die Südfassade präsentieren. Diesmal soll die Zeichnung zeigen, wie die Halle in Farbe und mit gestalteter Front aussehen könnte.

Keine Diskussion gab es bei der vorgestellten Innengestaltung. Von der geplanten Tiefgarage aus werde es einen direkten Zugang zur Sporthalle geben, erfuhren die Gemeinderäte. Der Gymnastikraum erhält einen eigenen Geräteraum von 50 Quadratmetern, so Bhadary. Inwieweit die Hohlräume unter der Tribüne genutzt werden können, wird derzeit noch geprüft. Einen eigenen Regieraum werde es nicht geben, fügte er hinzu, denn in der Halle werde es möglich sein, vom Tablet aus die Akustik, Trennungsvorhänge und die Spielstandsanzeige zu steuern.

© SZ vom 29.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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