Neues Vereinsheim in Wartenberg:Trachtler blicken nach vorne

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Der Reitersaal im Gasthof Reiter in Wartenberg hat seine beste Zeit hinter sich. Die Trachtler werden in einen Neubau umziehen. (Foto: Renate Schmidt)

Wenn alles gut geht, steht im Frühjahr 2017 das neue Vereinsheim am Sport- und Freizeitgelände in Wartenberg. Den Innenausbau wollen die Mitglieder selber stemmen. Der Reitersaal wird anschließend wohl saniert

Von Gerhard Wilhelm, Wartenberg

Der offizielle erste Spatenstich ist erfolgt und wenn alles gut geht, können die Trachtler in Wartenberg in ihr neues Vereinsheim am neuen, geplanten Sport- und Freizeitgelände an der Thenner Straße im Frühjahr 2017 einziehen. Rund 380 000 Euro soll das Gebäude auf einem Grundstück am Sportplatzgelände kosten. Die Gemeinde stellt kostenlos den Grund zur Verfügung, zudem gibt sie einen Zuschuss von 175 000 Euro. Den Rest wollen die Mitglieder des Volkstrachtenvereins (VTV) an Eigenkapital, Kredit über Sponsoren und in Eigenleistungen stemmen. Damit endet auch die Zeit im Reitersaal, der laut Vorsitzender Josef Korber "die besten Jahre hinter sich hat".

Kernstück des neuen Vereinsheimes wird ein rund 200 Quadratmeter großer Saal sein, in dem die VTV-Tanzgruppen und die Wartenberger Sängerinnen neue Tänze einstudieren können. Auch Trachtennäh- und Bastelkurse für die Öffentlichkeit sollen dort eventuell angeboten werden. Des Weiteren soll in dem neuen Gebäude auch das wertvolle Vereinsinventar untergebracht werden, das derzeit noch in gemeindlichen und privaten Räumen lagert. Dazu wird im Obergeschoss über dem Wirtschaftsraum ein Lager eingerichtet. Der ganze Neubau ist ebenerdig und barrierefrei. Im neuen Vereinsheim wird eine Küche eingebaut, ein Ausschank, Büro und sanitäre Anlagen. Letztere waren erst im Februar Gegenstand einer Diskussion im Gemeinderat, denn in der Nähe des Vereinsheim soll auch eine neue Mehrzweckhalle entstehen. Nach der Versammlungsstättenverordnung müssten die Trachtler bei einem geschätzten Besuch von 190 Personen neun Toiletten einplanen, die Mehrzweckhalle mit 1000 Besuchern sogar 33. Kurz stand zur Debatte, ob man nicht beide Sanitäranlagen zusammen planen soll. Da aber an einen Baubeginn der Mehrzweckhalle vor 2021 nicht zu denken ist, bleibt es bei den neun Toiletten für die Trachtler.

Neu ist, dass der Eingang nun in Richtung TSV-Gelände liegt. Damit hat man sich die Option offen gehalten, später einen gemeinsamen Eingangsbereich mit der Mehrzweckhalle zu errichten. Vereinsvorsitzender Josef Korber hofft nun, dass der Rohbau des neuen Vereinsheimes in zwei bis drei Wochen steht. Der komplette Innenausbau werde dann von Mitgliedern übernommen.

Noch nicht ganz geklärt ist laut Bürgermeister Manfred Ranft beim Spatenstich die Zukunft des Reitersaals im Gasthauses Reiter, der bis zum Umzug überwiegend von den Trachtlern und für die Starkbierfeste des TSV genutzt wird. Ein Architekt soll nun ermitteln, welcher Sanierungsbedarf besteht. Ranft glaubt aber, dass der Brandschutz weniger Problem bereiten werde, das die Notausgänge ebenerdig liegen. Damit sei auch ein barrierefreier Zugang einfach zu schaffen. Auf jeden Fall müsse man aber in den sanitären Bereich investieren. Als erste Schätzung gibt Ranft Sanierungskosten im mittleren sechsstelligen Bereich an.

Für die Gemeinde ist der Erhalt der Reiterhalle nach Auskunft von Geschäftsleiter Maximilan Sertl aus mehreren Gründen wichtig: "Zum einen, weil viele Wartenberger gute Erinnerungen an sie haben, da sie früher als Schulturnhalle diente. Später wurden dort viele große Feste gefeiert". Auf der anderen Seite könnten dort auch künftig Veranstaltungen stattfinden. "Bei der Strogenhalle haben wir wegen der Wohnbebauung in der Nähe manchmal Lärmprobleme, das ist bei der Reiterhalle weniger der Fall", sagt Sertl.

© SZ vom 08.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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