Neuer Eigentümer:Genossenschaft kauft Schloss Ottenhofen

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Vivono aus Miesbach will das denkmalgeschützte Gebäude sanieren und dort Wohnungen errichten

Das Schloss Ottenhofen ist verkauft. Neuer Eigentümer ist die Vivono Wohnungsgenossenschaft eG aus Miesbach, wie Bürgermeisterin Nicole Schley mitteilt. Das hat der Gemeinderat Dienstag Abend in einer nichtöffentlichen Sitzung beschlossen. Dass der Kaufpreis im siebenstelligen Bereich liegen soll, wird von Schley weder bestätigt noch dementiert. Es habe insgesamt mehr als 100 Interessenten gegeben, über 40 davon hätten sich nach Erhalt des Exposés das Objekt angesehen, oft mehrfach und in Begleitung ihrer Architekten. Die Wohnungsbaugenossenschaft will das Gebäude sanieren und dort Wohnungen errichten. "Ein Abriss war für uns keine Option", sagt Uschi Buchberger, die Assistentin der Geschäftsleitung bei der GenoBau GmbH, die für Vivono die Sanierungs- und Umbauarbeiten übernehmen wird, wie Buchberger sagt.

"Das Gebäude stand jetzt lange genug leer und hat es einfach verdient, endlich wieder bewohnt zu werden", sagt Schley. Eine Sanierung des leer stehenden Gebäudes im Ortskern sei für die Gemeinde ausgeschlossen gewesen, "einfach zu teuer, nicht wirtschaftlich, trotz in Aussicht gestellter Zuschüsse". Eine Abrissgenehmigung scheiterte jedoch beim zuständigen Landesamt für Denkmalpflege.

"Über die Zahl der Interessenten war ich anfangs wirklich sehr überrascht, aber natürlich ist es für Investoren steuerlich sehr interessant, ein denkmalgeschütztes Gebäude zu sanieren und in Wohnraum zu verwandeln", sagt die Bürgermeisterin. Sie sei froh, mit der Firma Vivono einen Höchstbieter bekommen zu haben, der sich mit dem Erhalt und der Sanierung von alten Gebäuden auskenne und das Objekt auch direkt in Angriff nehmen möchte.

Die Firma habe sich bereits im Vorfeld viele Gedanken gemacht, wie man das Gebäude in möglichst attraktiven Wohnraum verwandeln könne. Die grob skizzierten Ideen hätten auch dem Gemeinderat gefallen, der seine Entscheidung für die Firma einstimmig gefällt habe und damit das Signal sende, hinter dem Verkauf zu stehen und mit dem neuen Besitzer gemeinsam etwas Schönes zu gestalten.

Bürgermeisterin Schley hofft, dass trotz Denkmalschutzauflagen am Ende die Sanierung auch praktikabel sein wird und eine Verbesserung bringt. Für die Gemeinde sei der Verkauf jedenfalls die fast beste Lösung: "Ein neuer Anfang, mit dem Erhalt des Alten. Nach jahrzehntelangem Kampf für und gegen das ehemalige Hofmarkschloss ist dieses Kapitel nun endlich Geschichte", sagt die Bürgermeisterin.

© SZ vom 16.11.2017 / wil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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