Neue Zentrale in Freising:BRK-Rohbau verzögert sich

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Wegen fehlendem Lagerplatz verschiebt sich der Zeitplan

Von Laura Dahmer, Freising

Bis Weihnachten soll der Rohbau fertig sein. Das ist das Geschenk, dass sich Albert Söhl zum Fest wünschen würde. Der Bau der neuen Zentrale des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) an der Rotkreuzsstraße schreite leider langsamer voran, als eigentlich möglich wäre - aus Platzgründen. Geschäftsführer Söhl nimmt es trotzdem gelassen und hofft, das Richtfest zum Ende der ersten Bauetappe dann eben im neuen Jahr ausrichten zu können.

"Knapp 24 Tage müssen wir noch aushalten, dann können wir erst einmal Weihnachtsfrieden schließen", sagt Söhl. Zurzeit ballt sich alles auf dem engen Raum des noch bestehenden Trakts des alten Gebäudes. Das sei manchmal ganz schön stressig. "Rettungsdienst, Büro und Verwaltung, auch die Ehrenamtlichen müssen hier momentan Platz finden - das ist schon ziemlich kuschelig." Auch das Kursangebot, wie Erste-Hilfe-Kurse oder Seniorengymnastik, findet wie gewohnt statt - teilweise ausgelagert in Marzling, teilweise aber auch in der noch stehenden Hälfte des Veranstaltungssaales in der Rotkreuzstraße.

Umgezogen wird sich in Containern, viele Mitarbeiter haben gar keinen eigenen Schreibtisch mehr. Die Rettungswagen stehen nach wie vor in der zu engen Garage, deren Reinigung gestaltet sich durch den kleinen Raum schwierig. "Dazu müssen die Tragen aus den Autos raus, eigentlich braucht es dafür etwa 2,5 Meter mehr in der Garage", erklärt Söhl. Die großen Lastwagen, mobile Küchen und weiteres Material der BRK wurden bereits in die Katastrophenschutzhalle in Marzling ausgelagert.

Die Parkgarage, die im Zuge des Neubaus entsteht, soll diese Probleme künftig lösen. Dafür muss aber zunächst der Rohbau fertig werden - und das zieht sich. "Normal hätte es bestimmt schon seit ein oder zwei Monaten soweit sein können", bedauert Söhl. Aber da sich auf der Baustelle kaum Baumaterial lagern ließe, könne immer nur zur Hälfte an dem Gebäude gebaut werden. Erst werde an der einen Gebäudehälfte und dem zugehörigen Teil des Dachstuhls gearbeitet. Dann werde Material nachbestellt und auf der anderen Seite weitergearbeitet. "Die Baufirma hat das schon gut gelöst, aber es schiebt halt den Zeitplan nach hinten und verzögert alles." Eine Sache, die dabei liegen geblieben ist: Der Einbau der Fenster. "Leider werden wir das bis Weihnachten vermutlich nicht schaffen, dadurch müssen wir die Bauarbeiten ab Januar auch erst einmal etwas einschränken", stellt der Geschäftsführer der BRK fest. Denn ab da werde es kalt im Rohbau, das könne man den Arbeitern nicht zumuten. "Das Gebäude ohne Fenster zu beheizen, wäre aber Wahnsinn. Und viel zu teuer." Ende Februar oder Anfang März, schätzt Söhl, werde es dann wieder richtig losgehen - hoffentlich mit dem zweiten Bauabschnitt.

Und auch weiterhin ohne Zwischenfälle; ganz zu Beginn der Arbeiten war 2017 ein Bagger durch eine marode Decke in die Baugrube gestürzt. Passiert war dabei glücklicherweise nichts weiter. Seitdem gab es auch keine weiteren Unfälle mehr. "Toi toi toi, dass das so bleibt", meint Söhl. Bis Ende 2019 soll das Gebäude dann endgültig fertig sein, hofft er. Dann ist auch Schluss mit Kuscheln und es hätte wieder jeder seinen eigenen Schreibtisch. "Das wird eine echte Umgewöhnung, dann wird es vielleicht deutlich anonymer. So viel Platz, wie wir dann haben", schmunzelt Söhl. Aber das sei auch wichtig und notwendig. Denn das Gebäude der BRK, das noch aus den 1960er Jahren stammte, ist völlig veraltet. Und das Arbeiten auf beengten Raum, wie momentan, sei nervenaufreibend.

© SZ vom 30.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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