Neue Idee in Dorfen:Brandhuber eröffnet Fahrradzentrum

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In den Hallen seiner ehemaligen Rolladenbau-Firma in Dorfen will der 74-Jährige Georg Brandhuber auch den Tourismus ankurbeln: mit E-Bike-Verleih, mobiler Pannenhilfe und geführten Touren in Zusammenarbeit mit dem ADFC.

Von Thomas Daller, Dorfen

Georg Brandhuber, bekannt als Gründer und Sprecher der Bürgerinitiative "Für einen Bahnausbau ohne Mauern und Schranken", steigt in Dorfen ins Fahrradgeschäft ein. Ende Februar will er in seinen Firmenhallen, in denen er früher Rolladen gebaut hat, Fahrräder und E-Bikes verkaufen, verleihen und reparieren. Außerdem will er auch den Fahrradtourismus mit geführten Touren ankurbeln, denn der Betrieb ist dafür ideal gelegen: unmittelbar am Dorfener Bahnhof und am idyllischen Vilstalradweg.

Der 74-Jährige hatte sich eigentlich schon zur Ruhe gesetzt und seine Rolladenbau GmbH an Harald Atzberger verkauft, der weiterhin Rolladen und Fenster in den bisherigen Firmenhallen fertigte. Nach zehn Jahren lief der Mietvertrag aus und Atzberger zog mit dem Betrieb in neue Räume in der Buchbacher Straße um. In die nun leer stehenden Hallen mit einer Fläche von 450 Quadratmetern soll der Fahrradhandel einziehen. Schon jetzt werden dort gebraute ältere Fahrräder repariert, die Brandhuber gegen ein Pfand von ein paar Euro an Flüchtlinge verleiht. Beim Pfand gehe es ihm nicht ums Geld, sagte Brandhuber, das sei nur ein Anreiz, dass sie die Räder wieder zurückbringen, wenn sie sie nicht mehr benötigen. Diese Benefizaktion für Flüchtlinge will er weiterhin betreiben. Darüber hinaus beschäftigt er sich seit 2009 auch als Erfinder mit Fahrrädern: Er hat Patente auf Fahrradhalter für die gängisten Vans. Der Clou dabei: Man muss nur die hintere Sitzreihe ausbauen und kann den Fahrradhalter dann in die Sitzhalterkonsole einklicken. "Radivan" nennt er sein Patent; eine Abkürzung von Rad im Van. Eine weitere, eigentlich ganz simple Erfindung, ist sein "ladevan": Eine herunterklappbare Rinne, mit dem man das Rad sicher und bequem in den Van schieben kann.

Ende Februar soll es losgehen mit dem Fahrradgeschäft. Zwei Leute hat Brandhuber schon, von denen der eine die Reparaturen ausführt und der andere sich um die Ausstellung und den Verkauf kümmert. Er habe auch Peter Huber angesprochen, der in Dorfen neben seinem Hauptberuf halbtags ein Fahrradgeschäft betreibt. Aber Huber habe nicht einstiegen wollen, sagte Brandhuber. Denn dann hätte Huber seinen Job beim Erdinger Weißbräu aufgeben müssen, was er nicht wollte.

Georg Brandhuber selbst will nicht jeden Tag im Laden stehen, sondern eher dafür sorgen, dass er läuft. Unter anderem will er Interesse an seinem E-Bike-Verleih wecken, mit zehn E-Bikes soll es losgehen. Dabei setzt er auch auf Kunden, die mit dem Zug nach Dorfen kommen und dann einen Ausflug mit dem E-Bike unternehmen wollen. In diesem Zusammenhang hat er bereits Kontakt mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) aufgenommen, die das für eine gute Idee halten. Insbesondere für Münchener ist die Zugverbindung prädestiniert, weil jede Stunde einer fährt.

Außerdem will Brandhuber eine mobile Pannenhilfe für Fahrräder anbieten. Er verfügt über zwei Fahrzeuge, die dafür tauglich sind. Wenn jemand liegen bleibt und bei ihm anruft, wird er mitsamt Fahrrad oder E-Bike abgeholt. Während das Rad repariert wird, könne der Kunde im Tagwerk-Hotel übernachten, das nur ein paar Schritte entfernt ist. Da passt einfach alles zusammen.

© SZ vom 24.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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