Nach Kritik der SPD Freising:Zukunft ungewiss

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KAB führt weitere Gespräche mit ihrem Sekretär Rainer Forster

Von Peter Becker, Freising

Das berufliche Schicksal des Freisinger Sekretärs der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB), Rainer Forster, bleibt ungeklärt. Laut KAB-Landesvorsitzender Erna-Kathrein Groll und Diözesangeschäftsführer Walter Pretzer gibt es noch weitere Gespräche mit Forster. Er war in die Kritik geraten, weil er zu KAB-Veranstaltungen Referenten eingeladen hat, die rechtspopulistischen Verschwörerzirkeln zugeordnet sind. Landesvorsitzende Erna-Kathrein Groll distanziert sich von Forster, "da er nicht in unserem Namen und auf unsere Anweisung handelt".

"Was er tut und wie er handelt, entspricht nicht den Grundsätzen der Katholischen Arbeitnehmerbewegung", stellt die Landesvorsitzende klar. Sie verweist darauf, "dass es niemals ein Bestreben von uns war oder ist, uns auf irgendeine Ebene mit Verschwörungstheoretikern zu stellen". Die KAB sei überparteilich. Die KAB hat laut Erna-Kathrein Groll eine besondere Pflicht gegenüber ihren Arbeitnehmern. Und so sei sie auch gegenüber Rainer Forster stets bemüht gewesen, ihm faire und gute Bedingungen einzuräumen. Über die dienstrechtlichen Konsequenzen für den Freisinger KAB-Sekretär kann die Landesvorsitzende keine Auskunft geben, da die KAB Bayern dafür nicht zuständig ist, sondern die KAB-Diözesanvorstandschaft München-Freising.

Die Aktivitäten von Forster sind unabhängig von seinem beruflichen Schicksal von sofort an eingeschränkt. Nach Grolls Auskunft darf er selbständig keine Veranstaltungen mehr konzipieren. Referenten dürfe er nur noch nach Genehmigung der KAB-Diözesanvorstandschaft einladen. Was den Gebrauch sozialer Medien angeht, dürfe er nicht mehr unter dem der KAB posten. Groll verweist darauf, dass das nur einige der Konsequenzen für Forster sind, an die er sich nun zu halten hat. Der Vorstand der KAB München-Freising werde noch weitere Gespräche führen.

Den Stein ins Rollen gebracht hatte die Freisinger SPD. Sie hatte dem KAB-Landesvorstand ihre Sorge über Veranstaltungen vorgetragen, die Forster organisiert hatte. Dort kämen rechtspopulistische Verschwörungstheoretiker zu Wort, die das System der Demokratie "in den Dreck ziehen". Die Sozialdemokraten sehen die Gefahr, dass viele KAB-Mitglieder sich des politischen Weges gar nicht bewusst seien, der dadurch eingeschlagen werde. Forster nutze als regionaler Geschäftsführer die katholische Institution, um Gedankengut hoffähig zu machen, das christlichen Grundüberzeugungen widerspricht. "Wir halten deshalb Herrn Forster als Repräsentanten der KAB für nicht tragbar", heißt es in einem Brief.

© SZ vom 01.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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