Nach Hemadlenzen-Umzug:Ermittlungen eingestellt

Es hat Probleme gegeben beim Hemadlenzen-Umzug in Dorfen, aber nicht so sehr wegen Grapschern. Polizisten wurden geschubst und beschimpft. (Foto: Renate Schmidt)

Die Frau, die sich am Donnerstag nach der Faschingsveranstaltung bei der Polizei gemeldet hatte, verzichtet auf eine Anzeige wegen Belästigung

Von jiss, Dorfen

Die junge Frau, die beim Hemadlenzn-Umzug in Dorfen der Polizei gemeldet hatte, sie sei aus einer Gruppe männlicher Flüchtlinge heraus belästigt worden, möchte keine Anzeige erstatten. Deshalb werde die Polizei nicht weiter ermitteln, sagte Inspektionsleiter Ulrich Milius, der aber auf einen anderen unguten Umstand hinweist: Unbeteiligte haben die Polizei massiv dabei gestört, als sie die Personalien der mutmaßlichen Grapscher aufnehmen wollten.

Milius legte am Tag nach dem Hemadlenzn-Umzug noch einmal dar, was nach den Erkenntnissen der Polizei passiert war: Nach dem Ende des Umzugs beobachtete eine Streife einen heftigen Streit zwischen zwei Männern. Erst als eine zweite Streife hinzugekommen war, gelang es der Polizei, die Streitenden zu trennen. Die Freundin des einen berichtete dann den Polizisten, sie sei von einem Mann aus einer Gruppe von vier Flüchtlingen gegen ihren Willen mehrmals umarmt worden.

Daraufhin wollten die Polizeibeamten die Personalien der vier Flüchtlinge aufnehmen. Dabei seien sie jedoch "intensiv gestört" worden, sagt Milius: Die Polizisten wurden von mehr als acht Unbeteiligten geschubst und als "Nazischweine" und "Drecksbullen" beschimpft. Die Polizeibeamten hätten deshalb noch zwei weitere Streifen hinzugezogen. Erst als eine ehrenamtliche Mitarbeiterin der Dorfener Flüchtlingshilfe hinzukam, die die Flüchtlinge kannte, beruhigte sich die Situation.

Der Frau, die angegeben hatte, gegen ihren Willen umarmt worden zu sein, boten die Polizeibeamten an, sofort Anzeige zu erstatten. Am Freitag habe sie sich entschieden, das nicht zu tun. Die Frage, "wo waren die Hände überall", konnte letztlich nicht geklärt werden, sagt Milius.

© SZ vom 06.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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