Mitten in der Region:Rote mit schwarzem Schaf

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Der Hund von Präsident Eisenhower hieß Heidi. Es gibt Bilder von den beiden aus den Fünfzigerjahren. Auch hiesige Politiker sind längst auf den Hund gekommen

Kolumne von Iris Hilberth

Der Hund von Präsident Eisenhower hieß Heidi. Ein sogenannter Weimaraner war das. Es gibt Bilder von den beiden aus den Fünfzigerjahren. Etwas Besonderes sind Hunde im Weißen Haus allerdings nicht. John F. Kennedy besaß Pushinka, einen Mischling, den ihm der damalige sowjetische Premier Nikita Chruschtschow geschenkt haben soll. Und Fotos von Bo, dem Familienhund der Obamas, sind auch den meisten noch im Gedächtnis. In Großbritannien stehen offenbar eher die Katzen hoch im Kurs bei Bewohnern von Downing Street No 10. Bekanntester tierischer Gefährte dürfte der Kater Humphrey gewesen sein, ein beliebtes Fotomotiv bei Touristen. Während der Amtszeit von John Major ist er dann in Ungnade gefallen, weil er in Verdacht geraten war, vier Rotkehlchenküken getötet zu haben.

Was wären die Politiker ohne ihre Tiere? Handelt es sich nicht gerade um Schlange, Hyäne und Ratte, die Theodore Roosevelt gehalten haben soll, machen sich die Lieblinge immer gut auf Fotos. Das Streicheln von Schweinchen und Kälbchen bringt Sympathiepunkte, nicht nur bei Wählern im ländlichen Raum. Nur Angela Merkel war offenbar damals bei einem Besuch in Liberia nicht ganz so glücklich über ihr Geschenk und ließ das weiße Huhn in der Botschaft zurück. Kein Wunder. Als ihre Lieblingstiere hat sie mal Erdkröten, Kraniche und Fledermäuse genannt. Die Patenschaft übernahm sie für einen Pinguin. Hiesige Politiker mögen es weniger ausgefallen. Dafür sind ihre vierbeinigen Begleiter omnipräsent. Von CSU-Landtagsabgeordneten Ernst Weidenbusch aus Haar gibt es schon seit ein paar Jahren fast keine Bilder mehr ohne seinen Finzi. Der Politiker-Hund hat sogar längst seine eigene Facebook-Seite. SPD-Bundestagsabgeordnete Bela Bach aus Planegg hat nun nachgezogen und ein nettes Foto mit Schaf gepostet. Nur ist das Tier leider schwarz - was Parteifreunde gleich bemängelten. Also bitte! Was wäre die Alternative gewesen? Die Rotbauchunke, die rote Samtmilbe oder die rote Röhrenspinne?

© SZ vom 16.07.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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