Schon seit langem waren sie angekündigt und erwartet, nun endlich präsentiert die Bahn die Ergebnisse der Baugrunduntersuchungen, die für den Ausbau der Bahnstrecke München - Mühldorf gemacht worden sind. 94 Bodengutachten hat die Bahn zwischen Markt Schwaben und Ampfing in den vergangenen Monaten erstellen lassen. Sie basieren auf den zwischen November 2016 und April 2017 auf dem 46 Kilometer langen Planungsabschnitt vorgenommenen Bohrungen und Bodenuntersuchungen. Am Mittwoch, 4. April, wird Gesamtprojektleiter Klaus-Peter Zellmer die Erkenntnisse im Bohrkernlager in Niederhöning bei Dorfen erläutern.
Die Bahn hatte schon mehrmals erklärt, dass die Baugrunduntersuchungen nicht nur aus technischen Gründen, sondern auch für "eine valide Kostenschätzung" für den zweigleisigen Ausbau der Strecke benötigt würden. Je nachdem, wie der Boden beschaffen ist und in welcher Tiefe man auf Grundwasser stößt, muss der Ausbau mit mehr oder weniger Aufwand erfolgen. Das heißt auch: Die Baugrunduntersuchungen entscheiden darüber, zu welchen Kosten die in Dorfen gewünschten Gleistieferlegungen machbar wären. Auch Verkehrsplaner Martin Vieregg, der für die Stadt eine Variante erdacht hat, bei der die Gleise weiter südlich als bislang geplant in einem Geländeeinschnitt verschwänden, hat die Bedeutung der Untersuchungen betont. Viereggs Entwurf kommt aber sowieso ohne viel Betonunterbau aus. Seinen Plänen nach sollen die Gleise in tiefen Gräben liegen, die mit Gabionenwänden abgestützt werden.
Die Bahnplaner haben immer wieder argumentiert, dass eine Tieferlegung auf der bestehenden Strecke enorm teuer werden könnte, weil schlechter Baugrund und Grundwasser den Einbau von viel Beton nötig machen könnten. Nach den Plänen der Bahn soll deshalb weitgehend ebenerdig ausgebaut werden. Die Gleise sollen im Dorfener Stadtbereich nur auf einer kurzen Strecke von 500 Metern abgesenkt werden, damit an der Kreuzung mit der Bundesstraße B 15 keine allzu große Straßenbrücke errichtet werden muss.