Die Sonne schien und der Himmel war blau am Freitagmittag bei der Eröffnung der Gartentage: "Das Wetter ist uns hold", sagte Organisatorin Anita Fischer mit dankbarem Blick nach oben und bat zum schon traditionellen Rundgang über das Gelände. 2018 finden die Freisinger Gartentage, die in diesem Jahr das Motto "Die Gartenwelt zu Gast in Freising - Willkommen Slowenien!" tragen, bereits zum 22. Mal statt. Mehr als 120 Aussteller präsentieren hier ihre "qualitätsvollen Pflanzensortimente und Neuzüchtungen, darunter wahre Seltenheiten, die Vielfalt und Fülle ist einfach großartig", sagte Anita Fischer. Viele der Aussteller seien von Anfang an dabei gewesen, erzählte die Landschaftsarchitektin auf dem Weg durch die malerischen Höfe und Gärten des ehemaligen Klosters Neustift. Wie Astrid von Terzi, die Staudengärtnerin aus Niederhummel. Die Freisinger Gartentage seien etwas ganz Besonderes, sagte sie, alleine schon wegen des fachkundigen Publikums.
Immer wieder machte Anita Fischer Halt, so auch bei dem Stand eines slowenischen Ausstellers. "Das ist der pflanzenverrückte Gärtner aus Slowenien", sagte sie vergnügt. Ignac Mauer ist bereits zum dritten Mal mit seinem Staudensortiment zu den Freisinger Gartentagen angereist. Dieses Mal hat er eine ganz besondere Pflanze dabei, die Chloranthus, eine uralte Pflanze. "Das ist eine der ersten Pflanzen überhaupt, sie ist Millionen Jahre alt und kommt aus Ostasien", sagte er. Weiter ging es durch ein farbprächtiges Blumenmeer, vorbei an den in sämtlichen Rottönen blühenden Pfingstrosen, den prachtvollen Geranien, den duftenden Heilpflanzen und den Tomatenpflanzen. "Ach schau, da ist mein Lieblingsaussteller", sagte eine Besucherin zu ihrer Begleiterin und eilte zu dem Stand mit den filigranen Porzellantellern und Tassen, den Gläsern und der selber gemachten Marmelade. "Hier habe ich in den vergangenen Jahren schon einiges gekauft", erzählte sie.
Der Schwerpunkt liege bei den Pflanzen und beim Garten, betonte Anita Fischer, die Stände mit den Dekoartikeln, mit Gartengeräten, Honig, Seifen, Gewürzen, den Keramik-Blumentöpfen und dem Schmuck machten nur einen geringen Teil des gesamten Angebots aus. Die verführerisch duftende italienische Salami, der automatische Rasenmäher und der Grillkamin, auf dem gleichzeitig Fleisch, Gemüse und Kartoffeln auf verschiedenen Grills brutzelte, zogen dennoch einige Aufmerksamkeit auf sich.
Die Münchnerin Helga Seewann ist sofort zu ihrem Lieblingsstand geeilt. Vor ihr steht schon eine Salbeipflanze. Gerade tauscht sie sich mit dem Standbesitzer über die optimale Pflege des Basilikums aus. "Die Pflanzen hier sind voller Leben", sagt sie begeistert. Ins Schwärmen gerieten auch Bürgermeisterin Eva Bönig bei der offiziellen Eröffnung: "Freising und Garten: das ist einfach ein stimmungsvoller Verbund", sagte sie. Landrat Josef Hauner wünschte allen Besuchern ein "genüssliches Bummeln". Schon eine halbe Stunde vor dem Einlass wartete am Freitag eine lange Menschenschlange vor den Eingängen. Sogar mit einem Reisebus war eine große Gruppe extra aus Österreich gekommen. Dass die Gartentage inzwischen die wohl bekannteste Veranstaltung ihrer Art in Süddeutschland sind, wie Anita Fischer sagte, zeigte sich sehr deutlich schon am ersten Tag. Gudrun Regelein/Lea Förster
Die Gartentage laden noch Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr zum Erkunden ein. Informationen und das gesamte Programm finden sich unter www.freisingergartentage.de. Auch in diesem Jahr wurde wieder ein Ausstellerwettbewerb ausgerichtet. Eine Expertenjury unter der Leitung der Landschaftsarchitektin Ursula Gräfen wählte die Gewinner aus. Preisträger in der Kategorie "Interessantestes botanisches Sortiment" ist die Gärtnerei Blütenreich, die 20 verschiedene blaufarbige Lerchensporne im Sortiment hat. In der Kategorie "Schönste Standgestaltung" gewann "The Great British Garden Company" aus England. Der Preis für die "Beste Kundeninformation" ging in diesem Jahr an den slowenischen Imkerverband.