Marzling:Vermutlich eine Luftdruckwaffe

Polizei ermittelt weiter wegen Schüsse auf Regionalexpress

Es war offenkundig keine scharfe Waffe, mit der am Freitagabend zwischen Freising und Marzling auf einen Regionalexpress geschossen wurde, der von München nach Regensburg unterwegs war. Die Projektile konnten weder die Außenhaut noch die Scheiben durchdringen. Nach Einschätzung eines Waffensachverständigen dürfte es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um eine Druckluftwaffe handeln, wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord am Montag mitteilte. Die Ermittlungen dauern an.

Ein Fahrgast hatte dem Bahnpersonal gegen 20.45 Uhr Knallgeräusche und eine beschädigte Scheibe gemeldet. Der mit 60 Personen besetzte Zug war daraufhin in Landshut abgesucht worden. Tatsächlich entdeckte die Polizei am Blech Dellen und in den Scheiben Sprünge, die auf Einschüsse hinwiesen. Daraufhin übernahm die Kriminalpolizei Erding die Ermittlungen und stellte den Zug sicher. Die Staatsanwaltschaft Landshut forderte einen Gutachter des Landeskriminalamts an. Die Fahrgäste mussten auf andere Verkehrsmittel ausweichen - die meisten setzten ihre Fahrt mit anderen Zügen fort. Noch in der gleichen Nacht suchte die Bundespolizei den Streckenabschnitt mit Unterstützung eines Polizeihubschraubers und Diensthunden ab.

Die Polizei bittet Zeugen, die am Freitag zwischen 20 Uhr und Mitternacht etwas Verdächtiges beobachtet haben, sich zu melden. Sie sucht auch einen Fahrgast, der im ersten Waggon in der Nähe der beschädigten Scheibe saß und dann den Platz wechselte. Auch weitere Zuginsassen, die Angaben zu dem Zwischenfall machen können, sollen sich melden.

© SZ vom 12.03.2019 / psc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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