Landkreis:Waschbär und Dachs im Großformat

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Bei der Vorstellung des neuen Schulkalenders im Schulamt: Schulrat Robert Leiter, Thomas Schreder und Schulrätin Marion Bauer (von links). (Foto: Renate Schmidt)

Der neue Schulkalender "Wald, Wild und Wasser" bringt ein Stückchen Natur in die bayerischen Klassenzimmer

Von Thomas Daller, Landkreis

Wolf, Marderhund, Königslibelle oder Hecht: Sie alle zählen zu den Prädatoren, also zu den Tierarten, die zum Überleben andere Tiere töten und verspeisen. Fressen und gefressen werden gehört nun mal zur Natur. Diese Spezies sind Thema des neuen Schulkalenders "Wald, Wild und Wasser", den der Bayerische Jagdverband zusammen mit dem Landesfischereiverband alljährlich herausgibt und in einer Auflage von 16 000 Stück kostenlos an alle dritten und vierten Klassen im Freistaat verteilt. Thomas Schreder, der Vorsitzende des Kreisjagdverbandes Erding, ist Mitglied der Redaktion, die den Kalender gestaltet. Bei einem Besuch im Erdinger Schulamt hat er das umweltpädagogische Konzept erläutert und im Namen des Kreisjagdverbandes Schulkassen in die Reviere eingeladen.

Der Kalender erscheint heuer zum 27. Mal und am augenfälligsten ist erneut die brillante Qualität der großformatigen Fotos. Hinzu kommt, dass elf der zwölf abgebildeten Tierarten auch im Landkreis Erding schon gesichtet wurden; sogar der Wolf. "Der Schulkalender ist seit Jahren ein großer Erfolg", sagte Schreder. "Durch ihn lernen die Schüler viel über ihre heimische Natur. Gerade in der schnelllebigen Zeit der modernen Medien geht der Blick für die kleinen Wunder vor der Haustüre oft verloren. Doch es ist wichtig, diese kennen zu lernen, denn nur was man kennt, ist man auch bereit zu schützen," sagt der Vorsitzende des Kreisjagdverbandes Erding.

Ziel ist es, mit dem Kalender ein Stückchen Natur in die bayerischen Klassenzimmer zu bringen und der zunehmenden Umweltentfremdung entgegen zu wirken. "Ich bin bei Führungen auch viel mit Kindern draußen", sagte Schreder. "Den Unterschied zwischen einem Waschbären und einem Dachs wissen sie oft nicht. Aber mit Elefanten kennen sie sich aus." Umweltpädagogik solle aber nicht allein über den Medienkonsum stattfinden. Schließlich sei Bayern das artenreichste Bundesland, bis auf die Meeresbewohner finde man hier nahezu alle Tiere, die in Deutschland vorkommen.

Schreder wies darauf hin, dass der Landesjagdverband auf seiner Homepage zusätzliche Informationen zu den Tieren des Kalenders bereitstelle, die von den Lehrern abgerufen werden könnten. Darüber hinaus könne man auch den Kreisjagdverband direkt ansprechen. Die Jäger würden gerne in die Klassen kommen und die Tiere vorstellen oder aber die Klassen mit in ihre Reviere nehmen, das ist für Schreder eine Selbstverständlichkeit.

Der Kalender selbst enthält bereits etliche interessante Informationen zu den abgebildeten Tieren. Zusätzlich hat der bekannte Jagdmaler Jörg Mangold auf den Rückseiten wieder Malhilfen entwickelt, die die Schüler dazu anregen sollen, sich selbst mit dem Malstift an den Tierarten zu versuchen. Zudem gibt es zwei "Mach mit Aktionen", bei denen die Schüler wertvolle Sachpreise sowie Klassenpreise wie den Eintritt in den Wildpark Poing oder in das Sealife gewinnen können. Schreder nannte den Kalender "eine wahre Erfolgsgeschichte, die der Zusammenarbeit von Jägern, Fischern und Lehrern zu verdanken ist".

© SZ vom 25.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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