Landkreis:Schlamperei bei Kreis-CSU

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Ortsverbände müssen Beiträge nachzahlen

Eine Schlamperei des CSU-Kreisverbandes verärgert die Ortsverbände im Landkreis: Vor vier Jahren ist offenbar eine Erhöhung des Beitrags beschlossen worden, den die Ortsverbände an den Kreisverband abführen müssen. Dabei scheint es aber ein Kommunikationsproblem gegeben zu haben, denn dieses Geld wurde weder gefordert noch gezahlt. Jetzt sollen die Ortsverbände nachträglich das Loch stopfen; innerhalb von zwei Jahresraten. Allein beim CSU-Ortsverband Taufkirchen sind das 3000 Euro für das Jahr 2015 und nochmals 3000 Euro für das Jahr 2016. Dass diese Beträge dem Kreisverband zustehen, wird nicht bestritten. Aber der Kreisverband muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass er unprofessionell handele: "Das kriegt jeder Taubenzüchterverband besser hin", schimpfte Georg Rieß, Mitglied im Taufkirchener Ortsverband, bei der Jahreshauptversammlung.

Die Kasse des Taufkirchener CSU-Ortsverbandes Taufkirchen hat schon bessere Tage gesehen: Mit den Sepa-Lastschriften für die Mitgliedsbeiträge klappt es nicht recht, so dass etliche CSUler in Taufkirchen 2015 nicht gezahlt haben. Und dann reißt auch noch die Nachforderung des Kreisverbandes ein Loch in die Kasse. Rieß bezeichnete es als "Schweinerei" und erinnerte daran, dass der Kreisverband vor etlichen Jahren schon einmal so massive finanzielle Probleme gehabt habe, dass man das Defizit nur noch ausgleichen konnte, indem die Vorstandsmitglieder über eine Eigenbeteiligung die Löcher gestopft hätten. "Wir haben den Karren schon mal aus dem Dreck gezogen." Es sei nicht begreifbar, so Rieß, dass ein Kreisverband dieser Größe nicht mit dem Geld zurechtkomme.

Der Taufkirchener Bürgermeister Franz Hofstetter, der Vorstandsmitglied im Kreisverband ist, sprach von einer Nachlässigkeit, die auf das "Fehlverhalten von Personen" zurückgehe. "Die Nachforderungen sind nicht ordnungsgemäß getätigt worden." Auf die Nachfrage aus der Mitgliederversammlung, ob der Fehler nicht allein beim Kassier gelegen habe, sondern auch bei den Kassenprüfern, erwiderte Hofstetter: "Das kann man so sehen." Der Kreisvorsitzende der Erdinger CSU, Landrat Martin Bayerstorfer, war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

© SZ vom 09.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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