Familienstützpunkte sollen ein weiterer Baustein der Jugendhilfe werden. Der Landkreis will nun bei den Gemeinden anfragen, ob sie Interesse haben, in ihren Orten Familienstützpunkte einzuführen. Für die ersten zwei Jahre gibt es eine Anschubfinanzierung vom Freistaat. Danach müssen die Gemeinden die Kosten für das Personal und die Räumlichkeiten selbst tragen. Der Jugendhilfeausschuss hat dem Vorhaben am Montag Nachmittag einstimmig zugestimmt.
Das Konzept stammt aus einer der Arbeitsgruppen im Rahmen der Bildungsregion und ist von der CSU-Fraktion im Kreistag zum Antrag erhoben worden. Familienstützpunkte sollen Eltern allgemein beraten und bei Bedarf an weiterführende Stellen vermitteln. Sie sollen selbst keine fachliche Beratung bieten, sondern vielmehr eine Lotsenfunktion übernehmen. "Sie sollen als niedrigschwellige, wohnortnahe Kontakt- und Informationsstellen für alle Eltern konzipiert sein, und an bestehende Einrichtungen angedockt werden, um möglichst viele Familien zu erreichen", heißt es in der Beschlussvorlage des Jugendhilfeausschusses. Eine gute regionale Verteilung im Landkreis sollte dabei beachtet werden, um eine dezentrale Versorgung zu gewährleisten.
Vom Freistaat gibt es dafür eine Förderung, die sich an der Zahl der Kinder orientiert, die innerhalb eines Jahres im Landkreis geboren werden. Bei 1250 Kindern pro Jahr im Landkreis ergibt sich somit ein jährlicher Förderbetrag vo bis zu 50 000 Euro. Voraussetzung für diese Förderung des Freistaats ist eine Zusicherung des Landkreises, dass er eine Co-Finanzierung im Umfang von 50 Prozent übernimmt. Darüber hinaus muss der öffentliche Jugendhilfeträger, in diesem Fall das Kreisjugendamt, ein ausführliches, auf den Landkreis Erding zugeschnittenes Konzept erstellen und eine Koordinierungsstelle einrichten, um ein bedarfsgerechtes Familienbildungsangebot und Familienstützpunkte in den Landkreisgemeinden einzurichten.