Landkreis:Hartz-IV-Quote gering wie nie

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Jobcenter rechnet aber wegen Flüchtlingen wieder mit Anstieg

Die Anzahl der Menschen im Landkreis, die Sozialleistungen nach dem Hartz IV-Gesetz beziehen, lag im Dezember vergangenen Jahres bei 488 Hilfsbedürftigen und damit bei einer Quote von 0,6 Prozent. Nach Angaben des Landkreises ist das so gering wie nie. Im Vormonat November waren es noch 573 Personen, also ein Rückgang um 14,6 Prozent. Im Jobcenter Erding geht man jedoch davon aus, dass man diesen "verfestigten Kundenbestand" jedoch nur schwer in Lohn und Brot bringen kann. Denn trotz des stabilen Arbeitsmarktes hätten diese Arbeitslosen aufgrund fehlender Qualifikation zunehmend mehr Schwierigkeiten, eine neue Stelle zu finden. "Hier fallen Arbeitskräfteangebot und Arbeitskräftenachfrage zum Teil erheblich auseinander. Die Qualifizierung ist daher auch 2016 wieder ein maßgeblicher Baustein unseres Maßnahmenportfolios", so das Jobcenter.

Derzeit befänden sich etwa 70 Flüchtlinge im Leistungsbezug des Jobcenters Erding. Im Jahr 2016 rechne man jedoch mit einem erheblichen Zuwachs. Eine seriöse Schätzung sei schwierig, da die Wanderbewegungen der Flüchtlinge schwer abschätzbar seien. Wenn man aber die Zahl der im Landkreis lebenden Asylbewerber zugrunde lege und deren Bleibechancen, gehe man von einer Erhöhung des Jahresdurchschnittswertes von etwa 300 erwerbsfähigen Leistungsberechtigten aus. Unter anderem sei deshalb von Januar 2016 an eine Extra-Informationsveranstaltung für anerkannte Flüchtlinge und Geduldete geplant. Diese soll immer dienstags zwischen 10 und 12 Uhr stattfinden. Dolmetscher würden die Mitarbeiter bei der Information der Kunden unterstützen. Ziel sei eine vollständige Antragstellung und ein Erstgespräch zu "vermittlungsrelevanten Fragen" wie Bildungsstand, Sprachkenntnisse und praktischen Fertigkeiten. Das Jobcenter Erding werde zudem die Zusammenarbeit mit der Ausländerbehörde und dem neuen Fachbereich Asyl intensivieren: "Im Jahr 2016 wird also ein starker Focus auf das Thema Flucht gelegt", teilt das Jobcenter mit. Genauso intensiv werde man sich aber weiterhin um alle Personengruppen kümmern.

© SZ vom 05.01.2016 / tdr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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