Schnee, Eis und Kälte im Januar haben die Arbeitslosigkeit im Landkreis Erding wieder etwas steigen lassen. Im vergangenen Monat lag die Quote bei 2,2 Prozent, wie die Arbeitsagentur in Freising, die für Erding zuständig ist, mitteilt. "Wir beobachten jedes Jahr denselben Effekt: Sobald die Temperaturen sinken, steigen die Arbeitslosenzahlen", schreibt Karin Weber, Chefin der Agentur für Arbeit Freising: "Das liegt vor allem an den witterungsbedingten Entlassungen in den Außenberufen, denn in der Baubranche oder dem Garten- und Landschaftsbau kann bei Minusgraden nicht mehr oder nur noch stark eingeschränkt gearbeitet werden." Die Arbeitslosenquote in Erding stieg zwar um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, aber trotz der saisonalen Einflüsse liegt sie immer noch 0,1 Prozent unter dem Vorjahreswert. Insgesamt waren im Januar 1761 Erdinger auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle.
Auch in diesem Jahr zeigt sich wieder, dass die Winterarbeitslosigkeit hauptsächlich zu Lasten der Männer geht: Im Januar waren 342 Männer mehr arbeitslos als im Dezember, das bedeutet einen Anstieg von gleich 44,9 Prozent. Bei den Frauen haben sich nur 50 mehr arbeitslos gemeldet.
Dass diese Entwicklungen jedoch keinen Anlass zur Sorge bieten, verrät der Vorjahresvergleich im Freisinger Bezirk. Zu Beginn des Jahres 2016 war exakt dieselbe Anzahl an Arbeitslosen gemeldet wie im Januar 2017. Die Arbeitslosenquote lag damals ebenfalls bei 2,5 Prozent. "Erfahrungsgemäß wird sich die Arbeitslosigkeit bei steigenden Temperaturen schnell wieder reduzieren, denn der Arbeitsmarkt in unserer Region präsentiert sich unverändert aufnahmefähig", so Agenturleiterin Karin Weber. Genug freie Stellen gäbe es: Die Erdinger Unternehmen haben die Arbeitsagentur im Januar über 191 neu zu besetzende Stellen informiert. Insgesamt befanden sich somit 999 Arbeitsangebote im Stellenpool der Erdinger Agentur. Ein genauer Blick auf die Zahlen verrät, dass vor allem in den Berufsbereichen Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit Mitarbeiter gesucht wurden.