Landkreis Erding:Feuerwehreinsatz statt Fußballabend

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So sah es am Dienstag in im Bereich Erding aus. Das Unwetter sorgte für zahlreiche Einsätze. (Foto: Landratsamt Erding)

Heftige Unwetter sorgen am Dienstag für umgestürzte Bäume und überflutete Keller. Junger Fahrerin kracht Ast aufs Auto

Von Regina Bluhme, Erding

Während die deutsche Fußball-Elf am Dienstag im EM-Achtelfinale kämpfte, fiel für die Freiwilligen Feuerwehren der Fernsehabend ins Wasser. Die Rettungskräfte hatten im heftigen Unwetter mit Starkregen und Sturmböen alle Hände voll zu tun. 86 Einsätze zwischen 17 und 21 Uhr meldet die Integrierte Leitstelle (ILS) für den Landkreis Erding. Im Gegensatz zu Landshut, wo die Innenstadt überflutet wurde, ging es im Landkreis relativ glimpflich ab. Eine junge Frau zog sich jedoch Verletzungen zu, als ihr bei Bockhorn während der Fahrt ein Ast aufs Auto krachte.

Die 21-jährige Autofahrerin aus dem Landkreis Erding war am Dienstagnachmittag gegen 17.30 Uhr auf der Staatsstraße 2084 von Kirchasch kommend in Richtung Erding unterwegs. Zwischen Kirchasch und Neumauggen brach wegen des Sturms ein großer Ast von einem Baum und fiel auf das vorbeifahrende Auto. Wie die Polizeiinspektion Erding schreibt, gelang es der 21-Jährigen, anzuhalten. Sie wurde mit einer Kopfverletzung ins Klinikum Erding gebracht. Den Sachschaden beziffert die Polizei auf circa 6000 Euro. Die Freiwillige Feuerwehr Kirchasch entfernte den Ast von der Straße.

Sturm und Regen sorgten am Dienstag für umgefallene Bäume und Äste auf den Straßen sowie vollgelaufene Keller. In Altenerding krachte ein Baum auf ein geparktes Auto, in Kirchberg brachte ein Baum ein Dach zum Einsturz. Insgesamt 168 Einsätze zwischen 17 und 21 Uhr meldet die Integrierte Leitstelle (ILS), zuständig für die Landkreise Erding, Freising und Ebersberg. Im Landkreis Erding lag dabei der Schwerpunkt der Alarmierungen. 86-mal mussten hier die Kräfte ausrücken, 49-mal im Landkreis Freising und 26-mal im Landkreis Ebersberg.

Auch das Polizeipräsidium Oberbayern Nord meldet für Dienstag ein "erhöhtes Einsatzaufkommen". Im Zuständigkeitsbereich, zu dem auch der Landkreis Erding gehört, registrierte die Ingolstädter Einsatzzentrale im Zeitraum zwischen 16.30 Uhr und 21.45 Uhr 153 unwetterbedingte Einsätze. Darüber hinaus gab es im gleichen Zeitraum 29 Einsätze vor allem wegen umgestürzter Bäume und umherfliegender Äste, die teilweise die Fahrbahnen blockierten. Auf der A 99 zwischen der Anschlussstelle München-Neuherberg und dem Autobahndreieck Feldmoching Fahrtrichtung Stuttgart kam es gegen 17.25 Uhr zu einem Blitzeinschlag auf der mittleren Fahrspur. Durch den Einschlag wurde ein etwa faustgroßes Loch in die Fahrbahndecke gerissen. Ein Lastwagen und ein Auto, die sich in der Nähe befanden, wurden durch den Blitzschlag in der Elektronik beschädigt und waren nicht mehr fahrbereit. In Kleinberghofen im Landkreis Dachau fiel gegen 20 Uhr ein Baum auf eine Kapelle, wodurch das Dach stark beschädigt wurde. Die Höhe des entstandenen Sachschadens konnte nach Polizeiangaben noch nicht näher beziffert werden. In Ingolstadt stürzte gegen 20.35 Uhr ein Baum auf ein geparktes Auto und beschädigte die Fassade, mehrere Balkone und das Dach eines nebenstehenden Gebäudes. Der Schaden an dem Auto beläuft sich auf rund 8000 Euro. Der Sachschaden am Haus dürfte rund 10 000 Euro betragen.

Auch im Landkreis Freising waren die Wehren ab 17.45 Uhr pausenlos im Einsatz. An mehreren Stellen in der Domstadt stürzten Bäume um oder drohten, umzufallen. Besonders betroffen war das westliche Stadtgebiet. Ein vom Sturm stark angeschlagener Baum gefällt werden, an mehreren Stellen stürzten Bäume in die Telefonleitung. Gegen 19.30 Uhr setzten sich das Katastrophenschutz-Löschfahrzeug der Feuerwache 2 gemeinsam mit weiteren Landkreiseinheiten in Richtung Landshut in Bewegung, um die Kräfte in dem schwer getroffenen Nachbarlandkreis zu unterstützen.

© SZ vom 01.07.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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