Landkreis: EDV-Fehler im CSU-Programm

Die Zeiten, in denen die Kassen der CSU-Ortsverbände im Landkreis Erding besonders gut gefüllt waren, sind vorbei. Wie berichtet, müssen die Ortsverbände Beiträge an den Kreisverband nachzahlen, weil vor vier Jahren eine Erhöhung dieser Umlage von 50 auf 62 Euro pro Mitglied beschlossen, aber nicht verlangt worden ist. Bei der Jahreshauptversammlung der Taufkirchener CSU wurde das thematisiert, weil die Taufkirchener nun in zwei Raten insgesamt 6000 Euro nachzahlen müssen. CSU-Mitglied Georg Rieß hatte dies scharf kritisiert, weil der Kreisverband vor einigen Jahren schon einmal finanzielle Probleme gehabt habe. Der CSU-Kreisverbandsvorsitzende Martin Bayerstorfer hat diesen Aspekt in einer Stellungnahme zurückgewiesen: In den vergangenen 15 Jahren, in denen er Vorsitzender ist, sei dieses Problem zum ersten Mal aufgetreten. Darüber hinaus habe der Fehler nicht ursächlich bei der Kreis-CSU gelegen, sondern sei durch ein EDV-Programm entstanden, das man von der CSU-Landesleitung bekommen habe. In diesem Programm sei die Beitragserhöhung nicht enthalten gewesen. Eigentlich sei diese Abrechnung der Beiträge Sache der Ortsverbände, sagte Bayerstorfer. Der Kreisverband habe diese Aufgabe "generös" übernommen und im vergangenen Jahr festgestellt, dass in der Kasse des Kreisverbandes kaum noch Beiträge hängen blieben. Bei 2000 CSU-Mitgliedern im Landkreis hätte man mehr als 20 000 Euro mehr pro Jahr einnehmen müssen. Bei der Suche nach dem Fehler sei man auf besagtes Programm gestoßen. Es habe nicht nur die Mitgliedsbeiträge, sondern auch seit 2014 die Mandatsträgerbeiträge und deren Dynamisierung falsch berechnet. Man habe das Problem bereits im vergangenen Jahr mit den Ortsverbandsvorsitzenden besprochen. Nun werden die Nachzahlungen in der ursprünglichen Höhe geleistet: "Die Ortsverbände konnten vier Jahre damit zinsfrei arbeiten", sagte Bayerstorfer.