Landkreis:Crashkurs für die Kernfächer

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Für 520 Realschüler im Landkreis beginnen am 18. Juni die schriftlichen Abschlussprüfungen. Die Jugendlichen hatten die Chance, sich in Lernbörsen auf die Tests vorzubereiten

Von Denis Giessler, Landkreis

Nach den Pfingstferien wird es für die Zehntklässler nun ernst. Insgesamt 520 Schüler der Realschule Taufkirchen, der Herzog-Tassilo-Realschule und der Mädchenrealschule Heilig Blut treten die schriftlichen Abschlussprüfungen am Donnerstag, 18. Juni, mit dem ersten Kernfach Deutsch an.

An der privaten Mädchenrealschule Heilig Blut wollen dieses Jahr 180 junge Frauen ihre Abschlusstests absolvieren, das sind 20 weniger als im Vorjahr. "Eine Tendenz lässt sich daraus aber nicht ablesen", sagt Schulleiter Josef Grundner. Circa 140 Schüler beginnen an der Realschule Taufkirchen ihre Abschlussprüfungen, an der Herzog-Tassilo-Realschule sind es 200 Jugendliche. Die schriftlichen Prüfungen starten für alle Schüler am 18. Juni, mit dem Kernfach Deutsch, gefolgt von Englisch und Mathematik I und II am 19. und 22. Juni. Für die Schüler, die Französisch als zweite Fremdsprache belegen, finden die schriftliche Prüfung bereits am 17. Juni statt. 240 Minuten sind für den schriftlichen Deutschtest eingeplant, für Englisch sind es 135 Minuten, Mathematik veranschlagt 150 Minuten.

Ursprünglich sollten die schriftlichen Prüfungen mit Spanisch am 15. Juni beginnen. Mangels ausgebildeter Spanischlehrer mit Staatsexamen fällt dieses Fach jedoch weg. Hinzu kommt, dass Spanischunterricht nur angeboten werden darf, wenn es gleichzeitig einen Französischkurs gibt, sagt Grundner. Da sich ein Großteil der Realschüler jedoch für die Trendsprache Spanisch entscheide, würden weder Französisch- noch Spanischkurse zustande kommen, ergänzt der Schulleiter.

Zur vertieften Prüfungsvorbereitung bieten die Realschulen den Schülern verschiedene Veranstaltungen an. Die Realschule Taufkirchen organisiert über das ganze Jahr Förderkurse, für die zehnten Klassen bietet die Herzog-Tassilo-Realschule ab dem zweiten Halbjahr einen regelmäßigen Vorbereitungskurs an. Schulleiter Michael Altmann sagt, dass "verschiedene Lehrkräfte die Schüler von Montag bis Donnerstag in den Prüfungsfächern unterstützen". Eine interne Lernbörse ermögliche es zudem, dass sich Schüler gegenseitig Nachhilfe geben: "Das fördert den Zusammenhalt und am Ende erhält der Nachhilfelehrer sogar ein Zertifikat." An der Mädchenrealschule Heilig Blut fand an einem Samstag ein Crashkurs in Deutsch, Mathe und Englisch statt, bei dem "wir den Stoff noch einmal wiederholten und auffrischten", sagt Grundner.

Im Gegensatz zu den schriftlichen Prüfungen, deren Inhalte und Termine das bayerische Kultusministerium vorgibt, organisieren die Realschulen ihre mündlichen Prüfungen selbst. Die erste können die Schüler in einem Nichtprüfungsfach absolvieren, um ihre Fachnote zu verbessern. Nach den schriftlichen Tests findet eine zweite mündliche Prüfung statt, mit der die Jugendlichen ihre schriftliche Prüfungsnote aufbessern können. "Das geschieht aber alles auf freiwilliger Basis", betont Josef Hanslmaier, Schulleiter an der Realschule Taufkirchen. Dort begannen die mündlichen Prüfungen am Montag. An der Mädchenrealschule Heilig Blut fand der erste Teil der mündlichen Prüfungen bereits am 21. Mai statt, acht Schüler wurden in Physik, Chemie und Geschichte abgefragt. Die Schüler der Herzog-Tassilo-Realschule werden am Donnerstag, 11. Juni, und Freitag, 12. Juni, mündlich geprüft. Auf die Kernfächer folgen die Fächerzweige, für die sich die Schüler in der 7. Klasse entschieden haben. Mit Betriebswirtschaftslehre und Rechnungswesen beginnen die schriftlichen Tests am 23. Juni, am 24. Juni folgt Physik.

Für die Fächer Kunst, Haushalt und Ernährung und Werken begannen die praktischen Tests bereits im Mai, bevor es am 25. und 26. Juni an die schriftlichen Prüfungen geht. Auch hier unterscheidet sich das Angebot der einzelnen Realschulen. Die Heilig Blut-Mädchenrealschule bietet etwa Kunst, Haushalt und Ernährung und Werken an: "In Haushalt und Ernährung kochen bis zu acht Schüler in insgesamt vier Gruppen ein Menü mit mehreren Gängen. Alle nötigen Vorbereitungen müssen die Schüler selbst treffen", sagt Grundner. "Im Anschluss verkosten die Lehrkräfte dann das aufgetischte Buffet."

© SZ vom 09.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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