Obwohl die Zahl der Vorfälle in den vergangenen Jahren relativ stabil geblieben ist, bleibt Sachbeschädigung im Landkreis ein Problem. Die Bahn beispielsweise wird immer wieder Ziel von der Zerstörungswut. Wenn es um Aufzuganlagen geht, sieht Michael-Ernst Schmidt, Leiter und Sprecher der Kommunikationsabteilung Bayern der Deutschen Bahn, aber rot. "Dafür habe ich überhaupt kein Verständnis", sagt er. Gerade diese Anlagen seien besonders wichtig, vor allem für ältere oder kranke Menschen. Aber auch Graffitischmierereien an Zügen seien ein wiederkehrendes Ärgernis. Das Geld, das für die Behebung solcher Beschädigungen investiert werden müsse, fehle an anderen Stellen.
Auch die Pfarrei St. Johannes hatte in der Vergangenheit bereits mit Fällen von willkürlichem Rowdytum zu schaffen. Erst vor kurzem habe ein Unbekannter eine Flasche durch das Fenster der Kirche geworfen, erzählt Caroline Schmidt vom Pfarrbüro. Solche Vorkommnisse würden zwar mit einer Anzeige gegen Unbekannt der Polizei gemeldet, für diese seien die Fälle aber meist nur Bagatelldelikte. "Die Aufklärungsrate bei Sachbeschädigungen ist nicht besonders hoch", sagt Anton Altmann, Leiter der Polizeiinspektion Erding. Oftmals sei die Aufklärung solcher Fälle gewissermaßen dem Zufall geschuldet, etwa ob zu Delikten Hinweise eingehen oder ob Täter auf frischer Tat ertappt werden können.
Im Jahr 2018 lag die Aufklärungsquote der Erdinger Polizei im Bereich der Sachbeschädigungen bei 20,7 Prozent. Für Straftaten in diesem Bereich sei das eine gute Quote, merkt Altmann an. Allerdings sei die Dunkelziffer bei solchen Vergehen auch relativ hoch. Viele würden gerade kleinere Schäden nicht an die Polizei melden. Auch beschränke sich der Täterkreis nicht, wie oft vermutet, nur auf Jugendliche.