"Wie vor Kurzem bekannt wurde, haben Lebensmittelchemiker des bayerischen Verbraucherschutzministeriums herausgefunden, dass beim Auftauen von gefrorenen Erdbeeren THC entstehen kann." Diese Nachricht ist so neu, dass sie nur wenige kennen. Nach der Zählung von Youtube waren es bislang etwa 250 Konsumenten, die sich das neue Video der Gnadenkapelle "Legalize Erdbeereis" angesehen haben. Nach der Beteuerung, dass "die unbedingte Seriosität" der unerwarteten Messergebnissen auch durch die Drogenbeauftragte der Bundesregierung bestätigt worden sei, geht es im Video Cheech & Chong-mäßig weiter: Val Dasch bringt in einem höllisch verqualmten Auto fünf Kilo Nachschub-Shit ins verrauchte Hanfzelt auf dem Oktoberfest. Und alle singen: "Oans, zwoa, drei - o'zogn is. Legalize Erdbeereis und de andern guadn Sachen."
Der Anspruch der Band sind seit jeher gehaltvolle Lieder in bairischem Dialekt. Ab und an gibt es ein herrliches Video zum Song. Auch das neueste Werk lässt sich sehen, ganz so wie frühere Werke der Gnadenkapelle. Die Verfilmungen von "Mei hoidn - Zeen b'hoidn" mit Papst Norbert und natürlich "Yvonne, du wuide Kua" sind bleibende Meisterwerke.
Gleichwohl kann der Videokonsum den realen Besuch eines Livekonzert der Gnadenkapelle nicht ersetzen. Am Samstag, 2. März, spielt die Band im Kinocafé Taufkirchen und zeigt unter anderem das Legalize-Video auf einer großen Leinwand. Val Dasch (Gitarre, Gesang), Kathrin Nagy (Gesang), Bertram Liebmann (Keyboard), Josef Hanslmaier (Trompete), Bo Baumann (Bass) und Max Eder (Schlagzeug) präsenteren ihr "Neues Testament" und versprechen ein Konzert mit vielen neuen Stücken, skurrile Moderationen und "vom Fasching autonomen Humor".
Gnadenkapelle , Konzert, Samstag, 2. März, 20 Uhr, Kinocafé Taufkirchen