Kommentar:Gratulation, in aller Schlichtheit

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Der Jakobmayer ist in den vergangenen fünf Jahren oft genug gerühmt worden - und das mit vollem Recht

Von Florian Tempel

Es mag dem ein oder anderen zu viel des Guten sein. Und es stimmt ja auch. In dieser Zeitung ist das Dorfener Kulturzentrum Jakobmayer schon mehr als einmal als prachtvolles Haus und wunderbare Einrichtung gelobt, ach was, gerühmt worden. Was wurde nicht alles schon geschrieben: Bereits von außen besteche das ehemalige Wirtshaus mit der schönsten Fassade in der historischen Altstadt von Dorfen. Innen habe man es außerordentlich geschmackvoll renoviert und sehr gediegen, aber nicht überkandidelt ausgebaut. Der zwei Etagen hohe Saal im ersten Stock sei zwar bekanntermaßen schon immer eine Schau an sich gewesen, der Treppenaufgang nach oben aber nun eine wahre Freude. Und im Erdgeschoss gebe es ein richtig nettes Lokal. Nicht zu vergessen das kleine, aber absolut modern ausgestattete Kino hinten raus, ein Wirklichkeit gewordener Traum. Und das waren ja nur die Äußerlichkeiten, die gepriesen wurden.

Doch auch für die inneren Werte war man des Lobes voll: Herrliche Musiktheaterinszenierungen von Opera Incognita, ganz große Oper in der Kleinstadt sei das. Oder diese glänzende Auswahl an Kabarettisten, die den Jakobmayer zu einer Kleinkunstbühne mit überregionaler Beachtung gemacht habe. Auch die Künstler, die hier auftreten, seien ja selbst alle immer voll des Lobes, weil sie hier einen so optimalen Kontakt zum Publikum hätten, da der Saal weder zu groß noch zu klein sei. Das sei doch gar nicht zu vergleichen mit den herz- und charakterlosen Stadt- und Mehrzweckhallen, die man Künstlern als Spielstätte andernorts zumutet würden. Und so weiter und so fort.

Wir müssen zugeben: In den vergangenen fünf Jahren wurde der Jakobmayer so sehr gelobt, dass es nun genug sein soll. Zum Jubiläum halten wir uns deswegen zurück und sagen ganz schlicht: Gratulation und alles Gute!

© SZ vom 10.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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