Klinikum Erding:Ein kleineres Defizit

Lesezeit: 2 min

Krankenhaus wähnt sich auf einem guten Weg

Von Antonia Steiger, Erding

Die Notaufnahme und die Geburtshilfe seien zwei Stationen am Klinikum Erding, die immer defizitär bleiben werden. Verzichten wolle er aber nicht darauf, das sagte Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) bei einem Pressegespräch zum Jahresabschluss des Klinikums. Auch 2018 hat das Klinikum demnach mit einem Defizit abgeschlossen, trübe Stimmung herrscht deswegen aber nicht bei Bayerstorfer und dem Ärztlichen Direktor Dirk Last. Mittelfristiges Ziel sei ein ausgeglichenes Ergebnis, und das sei durchaus zu erreichen, sagte Bayerstorfer. Unter anderem wegen der Defizite in Höhe von mehr als 800 000 Euro für die Notaufnahme und 600 000 Euro für die Geburtshilfe schloss das Krankenhaus 2018 mit einem Minus ab. Mit einer Höhe von 2,42 Millionen Euro liegt es aber nicht nur deutlich unter dem des Vorjahres (4,06 Millionen), sondern auch unter dem Wert des Wirtschaftsplans, wie Bayerstorfer betonte. Die Patientenzahlen im stationären Bereich gehen nach oben - von 15 616 im Jahr 2017 auf 16 450 ein Jahr später. Im ambulanten Bereich sind sie leicht zurückgegangen von 15 550 auf 15 251. Hier zeigt sich laut Last die entlastende Wirkung der Bereitschaftspraxis, die ebenfalls am Klinikum angesiedelt ist, aber von der Kassenärztlichen Vereinig Bayern (KVB) betrieben wird.

Dass das Klinikum seine Leistung steigern konnte, wie an der Zahl erreichten Case Mix-Punkten abzulesen ist (2018: 15 572; 2017: 15 115) liegt laut Last an einigen Bereichen, die besonders erfolgreich arbeiten. So sei die Thoraxchirurgie unter ihrem Chefarzt, Professor Jörg Theisen, ein Alleinstellungsmerkmal der Klinik. Auch der onkologische Bereich leistet mehr als früher - ebenfalls dank Theisen. Gab es früher alle zwei Wochen eine Tumorkonferenz, so werde sie jetzt wöchentlich abgehalten, "weil es einen erhöhten Bedarf gibt". Eine Chemo- und Strahlentherapie werde in der Regel ambulant verabreichet, aber auch hier will sich das Krankenhaus verbessern: Für eine auf dem Außengelände geplante Strahlentherapie gibt es demnach mittlerweile bereits zwei Bewerber, die sie betreiben wollen. Auch die Schlaganfalleinheit zählt zu den Gewinnbringern, nicht nur für das Krankenhaus, sondern auch für die Patienten, die nun deutlich schneller behandelt werden können.

Auch im Jahr 2019 hat der Landkreis unter anderem in neue Medizintechnik investiert, wie Bayerstorfer referierte. 1,2 Millionen Euro wurden unter anderem für Großgeräte für den Operationssaal ausgegeben. Des weiteren sei damit begonnen worden, alte Krankenhausbetten gegen neue auszutauschen. Saniert wurden und werden außerdem die beiden Personalwohngebäude in Dorfen und in Erding.

© SZ vom 19.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: