Katholische Arbeitsnehmerbewegung:"Er hat viele Befürworter"

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KAB diskutiert über Personalie Rainer Forster

Von Peter Becker, Freising

Das Büro der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) an der Unteren Hauptstraße in Freising sei vorübergehend nicht besetzt, heißt es auf dem Internetauftritt des Diözesanverbands München-Freising. "Gerne steht Ihnen das Büro in München zur Verfügung." Der Platz, den Diözesansekretär Rainer Forster bis vor Kurzem inne hatte, ist also derzeit verwaist. Das habe aber nichts mit den aktuellen Auseinandersetzungen zwischen ihm und dem KAB-Vorstand zu tun, betont dessen Vorsitzender Dieter Thalhammer. "Forster hat sich krank gemeldet." Dies sei schon vor den jüngsten Gesprächen mit ihm und um seine Person der Fall gewesen.

Was den Stand der Dinge in Sachen Forster anbelangt, will Thalhammer mit dem Verweis aus Personalangelegenheiten und einem schwebenden Verfahren nichts verraten. Nur so viel: "Wir haben ihm geraten, Kontakt zu einem Rechtsanwalt zu suchen", teilt Thalhammer mit. Momentan gebe es da nichts zu reden.

Ausgiebig beschäftigt haben sich der Vorstand der KAB sowie Orts- und Bezirksvorsitzende bei einem Gespräch am Montagabend zur Person Forsters. "Er hat viele Befürworter", beschreibt Thalhammer die Situation. Viele davon können oder wollen nicht nachvollziehen, warum ihm gekündigt wurde. Seitens einiger KAB-Mitglieder sei der Vorstandschaft der Vorwurf gemacht worden, er sei angesichts der Berichterstattung über Forster vor den Medien eingeknickt. "Das haben wir strikt zurückgewiesen", betont Thalhammer.

Der Freisinger Diözesansekretär war deshalb in die Kritik geraten, weil er in der Öffentlichkeit umstrittene Persönlichkeiten als Redner zu KAB-Veranstaltungen eingeladen hatte. Thalhammer mutmaßt, dass sich viele KAB-Mitglieder gar nicht im Klaren darüber seien, um was für Leute es sich dabei handele. Forster stand unter Beobachtung. Er hatte zuletzt nur noch Veranstaltungen durchführen dürfen, die der KAB-Vorstand genehmigt hatte. Das Fass zum Überlaufen hatte die Vorführung eines Films gebracht, in dem Freisinger Journalisten scharf angegriffen wurden. Forster hatte dies zwar formal als Privatperson getan, der Bezug zur KAB war aber dennoch hergestellt.

© SZ vom 15.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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