Kapazitätsgrenze:Untersuchung erweitert

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Wartenberg plant einen neuen Standort für den Recyclinghof

Von Gerhard Wilhelm, Wartenberg

Dass der Recyclinghof der Gemeinde Wartenberg an der Strogenstraße verlegt werden soll, steht schon länger fest, da er einerseits wegen der stetig wachsenden Bevölkerung an dem Standort an seine Kapazitätsgrenze stößt und andererseits die Fläche für andere Zwecke benötigt wird: an seiner Stelle soll sich eine Filiale des Drogeriemarkts Rossmann ansiedeln. Im Gemeinderat wurde nun der ursprünglich angepeilte neue Standort, an die Pesenlerner Straße zwischen dem Skaterpark und der Gärtnerei Stockmaier von der CSU in Frage gestellt und als Alternative das Gewerbegebiet Thenn ins Spiel gebracht.

Christian Pröbst (CSU) sah am bisherigen neuen Standort ein erhebliches Gefahrenpotenzial, da es auf der Pesenlerner Straße viel Verkehr gebe und dort sehr schnell gefahren werde. Auch, weil das Gelände bei Hochwasser nicht weit vom Überschwemmungsgebiet der Strogen entfernt sei, ist der ursprünglich angedachte Standort nach Meinung von Pröbst, der beim zuständigen Landratsamt nachgefragt hatte, nicht ideal. Unter anderem dürften Batterien nicht in einem möglichen Überschwemmungsbereich gelagert werden.

Bürgermeister Manfred Ranft (FW) widersprach dem. Das mit der Planung des Hochwasserschutzes beauftragte Ingenieurbüro habe zwar an der Stelle geplant eine Retentionsfläche zu schaffen, aber diese könnte auch verlegt werden. Die Fläche zwischen Stockmaier und Skaterpark lasse beides zu. Der neue, vergrößerte Recyclinghof soll 2600 Quadratmeter umfassen, der derzeitige hat 1800 Quadratmeter. Eher nachvollziehen konnte Ranft das Argument Verkehrssicherheit. Gegen den CSU-Vorschlag spreche jedoch, so Ranft, dass das Gewerbegebiet Thenn arg weit weg von der Ortsmitte von Wartenberg sei.

Einig war man sich fraktionsübergreifend, dass nach der Verlegung des Recyclinghofes, im Ort in der Nähe der Supermärkte Container für Glas und Papier bleiben müssten, damit die Bürger Einkauf und Wertstoffentsorgung in einem erledigen könnten. Die Container könnten in Richtung Kreisverkehr wandern.

Peter Schickinger (FW) konnte das CSU-Argument Verkehr nachvollziehen. Er habe an dem Standort "Bauchschmerzen", da das Gelände zudem an einer lang gezogenen Kurve liege. Eduart Ertl (Neue Mitte) sprach sich dafür aus, weitere mögliche Standorte zu prüfen. Eine Alternative sei ihm zu wenig. Mögliche Alternativen sind aber nach Bürgermeister Ranft dünn gesät. Am alten Sportplatz gebe es Verkehrsprobleme und an der Schule wolle wohl keiner einen Recyclinghof stehen haben. Die Kosten für die Vergrößerung des Recyclinghofes soll der Landkreis übernehmen, der Betreiber aller 30 Recyclinghöfen im Landkreis ist. Der Gemeinderat einigte sich letztlich gegen fünf Stimmen darauf, die bereits bei einem Planungsbüro in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie um die Untersuchung des Standortes Gewerbegebiet Thenn zu erweitern.

© SZ vom 19.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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