Kabinenbau :Die mittelgroße Lösung

Lesezeit: 2 min

Gemeinde baut für FC Moosinning, Bürgermeisterin ist unzufrieden

Von Regina Bluhme, Moosinning

Nach monatelangem Streit um die Zukunft der maroden Dusch- und Umkleidekabinen des FC Mossinning hat der Gemeinderat Moosinning mehrheitlich einen Neubau beschlossen. Es gab fünf Gegenstimmen, auch Bürgermeisterin Pamela Kruppa (CSU) hatte sich gegen das Projekt ausgesprochen. "Es wird sicher ein schönes Gebäude, aber ich finde es finanziell nicht vertretbar", sagte sie auf Nachfrage der SZ: Bei den ersten Schätzkosten von 1,7 Millionen Euro werde es nicht bleiben. Das Gremium beauftragte zugleich einen Architekten, ein Nutzungskonzept und eine genaue Kostenschätzung zu erarbeiten.

Der Kabinentrakt des FC Moosinning ist dringend renovierungsbedürftig - da waren sich alle Gemeinderäte einig. Dann wurde lange in öffentlichen und nicht-öffentlichen Sitzungen, in Workshops und Fraktionsrunden über drei Varianten gestritten: Neubau mit anschließender Sanierung der alten Kabinen; nur eine Sanierung oder gleich ein Sportzentrum, das auch von anderen Vereinen genutzt werden kann. Die Lösung, für die sich am Dienstag eine Mehrheit gefunden hat, sieht so aus: Auf dem Areal des FC Moosinning entsteht ein Neubau. Das Untergeschoss soll der FC Moosinning nutzen. Wie das Obergeschoss belegt wird, steht laut Kruppa noch nicht fest. "Das muss sich der Gemeinderat erst noch überlegen." Auch die Frage, was mit den maroden Kabinenbau geschehen soll, womöglich ein Abriss, wurde nicht entschieden.

Jetzt soll ein Architekt ein Konzept vorlegen, wie die oberen Räum genutzt werden könnten, ob durch andere Vereine - es gäbe genug Interessenten, heißt es - oder durch eine Gastronomie, werde geprüft, so Kruppa. Sie hätte am liebsten die ganz große Lösung gehabt: eine Art Sportzentrum nicht nur für den FC Moosinning, sondern auch für andere Vereine, wie Schützen, Tennisspieler oder Kegler. Ihre Rechnung geht nämlich so: Die Schützen und Kegler zum Beispiel werden in den nächsten Jahren sicher eine neue Bleibe benötigen und dann muss womöglich noch einmal gebaut werden, wann im Endeffekt dann wohl noch teurer käme als gleich die ganz große Lösung.

Für den jetzt beschlossenen Neubau liegen laut Bürgermeisterin Kruppa aktuell nur grobe Schätzungen vor, die von circa 1,7 Millionen Euro ausgehen. Kruppa sagt, sie gehe davon aus, dass der Betrag mit belastbaren Zahlen sicher über zwei Millionen Euro liegen werde. Bauherr ist die Gemeinde und nicht der FC Moosinning. Man könne so einen Bau nicht dem ehrenamtlichen Vorstand eines Vereins zumuten, sagte Kruppa. Der Nachteil sei allerdings, dass es für Gemeinden keine staatlichen Sportfördermittel gebe. Dabei habe die Gemeinde noch andere große Projekte zu stemmen, zum Beispiel den Erweiterungsbau an der Schule Moosinning, dessen Planungsstand ebenfalls am Dienstag kurz vorgestellt wurde. Entstehen soll ein Anbau mit Verbindungstrakt zur bestehenden Schule, die Räume sollen mobile Trennwände erhalten, damit eine offenen Schullandschaft nach modernem pädagogischen Konzept entstehen kann. Die Kostenschätzung beläuft auf zwei Millionen Euro, die Genehmigung durch die Schulaufsicht liegen vor, die Anträge für die Fördermittel laufen.

© SZ vom 08.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: