Das Jobcenter Erding hat ein arbeitsreiches Jahr fast hinter sich und ein neues Jahr mit einer wichtigen Änderung vor sich: Das geplante Bürgergeld löst das sogenannte Hartz-IV ab. Der Integrationsprozess werde sich durch das Bürgergeld und den damit einhergehenden Paradigmenwechsel ändern, schreibt das Landratsamt. "Dies erfordert neue Strategien in der Beratung der Jobcenter-Kunden und Kundinnen. Die neuen Anreize, wie das Weiterbildungsgeld oder die erhöhten Freibeträge beim Erwerbseinkommen, werden die Motivation zu einer Qualifizierung, beziehungsweise einer Arbeitsaufnahme erhöhen."
Dafür muss das Jobcenter aber 2023 mit etwas weniger Geld auskommen. Nach den derzeit vorliegenden Budgets mit 4,65 Prozent weniger als in diesem Jahr. Insgesamt stehen für die Aufgaben der Verwaltung 2,721 Millionen Euro (plus 45 722 Euro) und 1,772 Millionen Euro (minus 264 688 Euro) für Eingliederungshilfen zur Verfügung. Zusammen 4,494 Millionen Euro. Die Integrationsquote im Jobcenter wird 2022 bei etwa 35 Prozent liegen. Für 2023 erwartet das Center 34,3 Prozent.
Ein Auf und Ab hat es heuer beim Jobcenter, das für die Arbeitslosigkeit und Arbeitsaufnahmen im Sozialgesetzbuch II - auch umgangssprachlich Hartz IV für das Arbeitslosengeld II genannt - gegeben. Bis Mai 2022 hatten sich die durch die Corona-Pandemie bedingten Zuwächse fast bis auf das Niveau vor Corona reduziert. Von Juni 2022 an sind laut Landratsamt die Zahlen durch den Zugang an ukrainischen Flüchtlingen jedoch erneut um gut 22 Prozent gestiegen. Die Gesamtzahl der Arbeitslosen im Landkreis Erding hat sich 2022 im Vergleich zum Vorjahr dennoch reduziert. Sie lag im September bei 2,1 Prozent und ist somit weiterhin die niedrigste Quote im Agenturbezirk. Im September 2021 lag die Quote noch bei 2,3 Prozent.