Jakobmayer:Virtuosen an sechs Saiten

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Bei einem kleinen Festival steht klassische Gitarre, Flamenco und afrikanische Weltmusik auf dem Programm. Neben vier Konzerten gibt es auch Meisterkurse mit Roberto Aussel und Javier Conde

Von Florian Kistler, Dorfen

Ein Instrument, sechs Saiten und zehn geübte Finger, die diese beherrschen. Mehr braucht es nicht für das erste Dorfener Saitenfestival, das von 2. bis 16. Juni seine Premiere im Jakobmayer feiert. Auf dem Programm stehen Klassik, Flamenco und afrikanische Weltmusik, vorgetragen von international gefeierten Stars. Die Fans der verschiedensten Genres dürften also auf ihre Kosten kommen.

Initiiert wurde das Festival von Birgitt Binder, Veranstaltungsmanagerin im Jakobmayer, und dem Dorfener Gitarristen Daniel Marx, der als Künstler selbst auf der Bühne stehen wird. "Die Idee zu einer solchen Veranstaltung haben wir bestimmt schon seit fünf Jahren", erzählte Binder. "Konkret wurde das Ganze dann aber erst im vergangenen Herbst. Ab diesem Zeitpunkt haben wir uns auch an die Planung gemacht."

Bei ihm hat Daniel Marx studiert: Roberto Aussel. (Foto: Veranstalter)

Eröffnet wird das Saitenfestival am Samstag, 2. Juni, von Roberto Aussel mit seinem "Meisterkonzert". Beginn ist wie auch bei allen anderen Konzerten des Festivals um 20 Uhr. Der international bekannte Gitarrenkünstler Aussel spielt ein Repertoire, das von Barock bis zu zeitgenössischer Musik reicht und Folklore und populäre Stücke aus den verschiedenen lateinamerikanischen Ländern umfasst.

Der Kontakt zum Künstler kam durch Daniel Marx zustande. Der Gitarrist schloss sein Studium an der Kölner Musikhochschule in der Klasse von Aussel ab. Am Samstag, 9. Juni, betritt Marx selbst die Bühne und präsentiert dem Publikum sein Debütalbum "The Italian Recital". Wie der Titel deutlich macht, spielt Marx Stücke von italienischen Komponisten von der Renaissance bis zur Epoche der Romantik. In Dorfen aufgewachsen zog es den Gitarrenkünstler nach seinem Studienaufenthalt in Köln in die USA nach Los Angeles, wo ihm ein Stipendium ein zweijähriges Studium einbrachte. In der Saison 2017/18 ist er nun Artist in Residence des "Max Kade Institute" und kuratiert eine eigene Konzertreihe.

Am Freitag, 8. Juni, spielt der spanische Flamencogitarrist Javier Conde mit seinem Flamenco Quartett im Jakobmayer auf. Unter dem Motto "Una noche de Flamenco" gestaltet der 30-Jährige einen Gitarrenabend, der sich der traditionellen spanischen Musik aus Andalusien und ganz Spanien widmet. Unterstützt wird der Künstler von der Tänzerin Manuela Barrios, dem Sänger Ismael Solomando und seinem Vater José Conde an der zweiten Gitarre. Bereits vor einiger Zeit hat sich Binder auf einem Konzert in Erl in Tirol selbst ein Bild vom Künstler gemacht: "Das Konzert war wirklich hervorragend und hat mich wirklich begeistert." Für ihren Auftritt im Jakobmayer reisen Javier Conde und seine Begleiter extra aus Spanien an. "Es ist schon etwas Besonderes so etwas in Dorfen zu haben. Flamenco in dieser authentischen Art findet man sonst nur in Spanien", sagt Binder.

Javier Conde reist mit einer Tänzerin, einem Sänger und seinem Vater extra aus Spanien an. (Foto: Willi Pleschberger/oh)

Zum Abschluss des Festivals am Samstag, 16. Juni, gastiert der Singer-Songwriter Adjiri Odametey, der die African Worldmusic-Stücke seines aktuellen Album "Dzen" präsentiert. Odameteys Markenzeichen sind seine warme, erdige Stimme und sein eigener individueller Stil, den der ghanaische Multi-Instrumentalist zusammen mit seiner afrikanischen Weltmusik geschaffen hat.

Neben dem Besuch der einzelnen Konzerte gibt es auch die Möglichkeit, an Workshops teilzunehmen. Am Sonntag, 3. Juni, Beginn 11 Uhr, findet der erste der beiden Kurse mit dem Gitarrenvirtuosen Roberto Aussel statt. Der zweite Kurs am Samstag, 9. Juni, Beginn 10.30 Uhr, richtet sich besonders an Flamenco-Fans. Javier Conde zeigt den Teilnehmern alles Wichtige rund um diese spanische Musikrichtung. An den beiden Meisterkursen kann man entweder aktiv mit seinem Instrument teilnehmen und sich praxisnahe Tipps bei den Profis abholen, aber auch ohne besondere Vorkenntnisse einfach den Experten lauschen.

Dass das Dorfener Saitenfestival wiederholt stattfinden wird, ist laut Binder nicht unwahrscheinlich: "Wir planen entweder im kommenden Jahr oder in zwei Jahren erneut ein derartiges Festival abzuhalten. Im Moment ist es allerdings wichtig, dass diese neue Veranstaltung erst einmal richtig aufgebaut wird."

Festivaltickets gibt es unter der Telefonnummer 08081/1393 sowie im Internet auf www.jakobmayer.de und www.muenchenticket.de.

© SZ vom 09.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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